Anschlag in Südkorea
Oppositionsführer bricht nach Messerstich in Hals zusammen

Ein Attentäter hat in Südkorea offenbar einen Anschlag auf Oppositionsführer Lee Jae-Myung verübt. Der Politiker brach nach einem Messerstich in den Hals zusammen.
Publiziert: 02.01.2024 um 03:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2024 um 08:36 Uhr
Südkoreas Oppositionsführer Lee Jae-Myung liegt nach einem Attentat durch einen mutmasslichen Messerstecher bewusstlos am Boden.
Foto: Twitter

Südkoreas Oppositionsführer, der frühere Präsidentschaftskandidat Lee Jae Myung, ist bei einem öffentlichen Auftritt von einem Mann mit einer Stichwaffe attackiert und verletzt worden. Lee sei mit einer blutenden Wunde am Hals auf den Boden gestürzt, berichteten südkoreanische Sender am Dienstag. 

Nach Erste-Hilfe-Massnahmen am Ort des Anschlags in der südöstlichen Küstenmetropole Busan sei er mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Wie bedrohlich die Verletzung war, war zunächst unklar. Nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap war der 59-jährige sozialliberale Politiker zum Zeitpunkt des Transports bei Bewusstsein.

Fernsehbilder zeigten, wie der mutmassliche Angreifer kurz nach der Tat von mehreren Personen überwältigt werden konnte. Der Vorfall ereignete sich, als Lee Fragen von Journalisten nach dem Besuch einer Baustelle für einen neuen Flughafen auf der Insel Gadeok beantwortete. Die Insel gehört zur Hafenstadt Busan.

Angreifer fragte nach Autogramm

Die Motive für die Tat waren zunächst unklar. Der Angreifer gab sich den Berichten zufolge als Unterstützer des Chefs der Demokratischen Partei (DP) aus. Der um die 60 oder 70 Jahre alte Mann habe sich dem Politiker mit dem Wunsch nach einem Autogramm genähert, als er Lee plötzlich mit einer zunächst nicht näher identifizierten, etwa 20 bis 30 Zentimeter langen Stichwaffe attackiert habe.

Staatspräsident Yoon Suk Yeol äusserte laut seinem Büro Besorgnis wegen der Sicherheit Lees. Yoon ordnete rasche Ermittlungen zum Hintergrund des Anschlags an. Solche Gewalttaten könnten unter keinen Umständen toleriert werden, hiess es. Der Vorfall ereignete sich wenige Monate vor der geplanten Parlamentswahl im April.

Nicht die erste Messerattacke

Bei der Präsidentenwahl vor zwei Jahren unterlag Lee knapp dem rechtskonservativen Yoon. Lee hatte sich damals zum Ziel gesetzt, die Politik des stark gespaltenen Landes zu erneuern. Auch setzte er sich unter anderem für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ein.

Der damalige Wahlkampf wurde kurz vor der Wahl von einer Gewalttat gegen Lees Vorgänger Song Young Gil als Parteichef der DP überschattet. Song wurde von einem Mann mit einem festen Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Song überlebte, erlitt aber Verletzungen. Im Mai 2006 wurde die damalige Oppositionsführerin und spätere Präsidentin Park Geun Hye bei einer Messerattacke im Gesicht verletzt. (SDA)

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