Anschlag in Manchester
Merkel und Macron stellen sich an Grossbritanniens Seite

Manchester – Nach dem Anschlag in Manchester laufen aus aller Welt Bekundungen des Mitgefühls nach Grossbritannien ein. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat «mit Entsetzen und Bestürzung» auf den Bombenanschlag in Manchester reagiert.
Publiziert: 23.05.2017 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:35 Uhr
Nachdenklicher australischer Regierungschef Malcolm Turnbull: Er nannte den Anschlag in Manchester «besonders niederträchtig».
Foto: KEYSTONE/EPA AAP/LUKAS COCH

«Er spricht dem britischen Volk das volle Mitgefühl und die Fürsorge Frankreichs aus, das in der Trauer an seiner Seite steht, mit einem besonderen Gedanken für die Opfer und ihre Familien», teilte der Élyséepalast am Dienstag in Paris mit. Macron werde später mit der britischen Premierministerin Theresa May telefonieren.

Der französische Premierminister Edouard Philippe zog eine Parallele zu den Anschlägen der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015, als der Konzertsaal «Bataclan» ins Visier genommen wurde. «Angesichts dieses abscheulichen Verbrechens möchte ich den Bürgern von Manchester und dem britischen Volk meine Trauer, die Solidarität des französischen Volks und seine unerschütterliche Freundschaft sagen», teilte Philippe mit. Er rief seine Mitbürger zur Wachsamkeit auf.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich entsetzt über den Anschlag. «Es ist unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt, um so vielen Menschen den Tod zu bringen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen», erklärt sie in Berlin.

Der mutmassliche terroristische Anschlag werde nur die Entschlossenheit stärken, «weiter gemeinsam mit unseren britischen Freunden gegen diejenigen vorzugehen, die solche menschenverachtenden Taten planen und ausführen». Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilte mit: «Wir sind dem britischen Volk in diesem tragischen Moment besonders verbunden.»

Auch Bundespräsidentin Doris Leuthard hat den «furchtbaren Anschlag» in Manchester verurteilt. «Die Tatsache, dass das Anschlagsziel einmal mehr Leute sind, die auswärts ein Konzert geniessen wollen, ist entsetzlich», schrieb sie auf Twitter. Sie sei mit den Gedanken bei allen Betroffenen und empfinde tief empfundenes Beileid mit den Familien der Opfer.

Der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter drückte seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson am Dienstag laut dem Aussendepartement EDA «in einem direkten Kontakt» seine Betroffenheit und sein Mitgefühl mit den Angehörigen der Todesopfer und der Verletzten sowie der Bevölkerung Grossbritanniens aus.

Auch Nationalratspräsident Jürg Stahl und Ständeratspräsident Ivo Bischofberger twitterten gemeinsam, sie seien mit ihren Gedanken bei den Opfern und Angehörigen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker liess verlautbaren: «Heute trauern wir mit euch. Morgen werden wir an eurer Seite daran arbeiten, gemeinsam mit euch jene zu bekämpfen, die unsere Art zu leben zerstören wollen.» Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk und Parlamentspräsident Antonio Tajani sprachen ihr Mitgefühl aus.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte Grossbritannien zu, das Bündnis stehe «im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite des Vereinigten Königreichs».

«Kanadier sind durch die Nachricht des schrecklichen Angriffs heute Abend in Manchester geschockt», schrieb der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf Twitter. «Bitte nehmt die Opfer & ihre Familien in eure Gedanken auf.»

Der australische Regierungschef Malcolm Turnbull hat den Anschlag auf als «besonders niederträchtig» verurteilt. Als Vater fühle er mit den Eltern der Opfer: «Als Eltern fühlen wir besonders stark die Sorge jener, die in dieser schrecklichen Nacht auf Nachricht waren, ob ihre Kinder in Sicherheit sind.»

Es sei eine «direkter und brutaler Angriff auf junge Menschen überall und auf die Freiheit überall», sagte Turnbull. «Dieser Vorfall, dieser Angriff, ist besonders niederträchtig, besonders kriminell, besonders furchtbar - weil er offenbar gezielt auf Teenager gerichtet war.»

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin verurteilte den Anschlag. Moskau sei bereit, die Zusammenarbeit mit London im Anti-Terror-Kampf zu vertiefen, hiess es aus dem Kreml.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Anschlag scharf. «Als Türkei teilen wir das Leid des englischen Staates und des englischen Volkes», sagte Erdogan am Dienstag in einer Ansprache in Istanbul. «Ich will hier auch anbringen, dass wir im Kampf gegen Terrororganisationen auf der Seite Englands stehen, so wie bei allen anderen Ländern auch.»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit: «Der Terror ist eine weltweite Bedrohung und die aufgeklärten Staaten müssen ihn gemeinsam besiegen.» Er sprach den Familien der Ermordeten sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bezeichnete die Attacke in Manchester als «schrecklichen Terroranschlag». Er bedaure, dass es Dutzende unschuldiger Opfer gegeben habe, sagte er bei einer Medienkonferenz mit US-Präsident Donald Trump in Bethlehem.

Trump bezeichnete die Urheber des Anschlags als «bösartige Verlierer». In Manchester seien «so viele wunderbare, junge, unschuldige Menschen, lebendig und lebenslustig,» getötet worden, sagte Trump am Dienstag in Bethlehem. Er wolle die Täter nicht «Monster» nennen, «denn sie würden diese Bezeichnung mögen», sagte der US-Präsident.

Auch der Iran verurteilte den Anschlag in Manchester scharf. «Der Terrorismus entwickelt sich zu einem Krebs, der sich weltweit ausdehnt», sagte Aussenministeriumssprecher Bahram Ghassemi. Daher müssten alle Länder eng, seriös und effektiv zusammenarbeiten, um ihn zu besiegen.

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