Nach Krisentreffen
Premier May hält weiteren Anschlag für «sehr wahrscheinlich»

London – Die britische Premierministerin Theresa May befürchtet einen weiteren Terroranschlag in Grossbritannien. Die Behörden schätzten die Gefahr für die nationale Sicherheit weiterhin als «schwerwiegend» ein, sagte May nach einem Krisentreffen.
Publiziert: 05.06.2017 um 12:52 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:55 Uhr
Ermittler der Polizei auf der Spurensuche nach dem Anschlag in London: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat für sich.
Foto: KEYSTONE/EPA/ANDRE PAIN

Ein terroristischer Angriff in Grossbritannien sei «sehr wahrscheinlich», sagte sie nach dem Gespräch mit Vertretern der wichtigen Sicherheitsbehörden in London. May verurteilte den Terroranschlag vom Samstagabend als Attacke auf die freie Welt.

«Das war ein Angriff auf London und auf das Vereinigte Königreich. Aber es war auch ein Angriff auf die freie Welt», sagte sie. Es sei nun klar, dass es Opfer verschiedener Nationalitäten gebe.

Theresa May lobt Polizeiarbeit

May bestätigte zudem, dass die Identität der mutmasslichen Attentäter der Polizei bekannt sei. Die Regierungschefin lobte erneut die Polizisten und Rettungskräfte für ihren «ausserordentlichen Heldenmut».

Der verheerende Terror in Grossbritannien in den vergangenen Wochen ist aus Sicht von Londons Polizeichefin Cressida Dick nicht aus dem Ausland gesteuert worden. Die jüngsten Anschläge hätten «zweifellos» eine internationale Dimension gehabt. Der Schwerpunkt liege aber in Grossbritannien selbst, sagte Dick am Sonntag dem Radiosender BBC4.

Nach dem Anschlag in London vermeldete die Polizei am Montag weitere Festnahmen. Bei Durchsuchungen im Osten der britischen Hauptstadt seien mehrere Verdächtige in Gewahrsam genommen worden, teilte Scotland Yard am Montagmorgen mit.

Die Razzien fanden demnach in den östlichen Stadtteilen Newham und Barkin statt. Anti-Terror-Einheiten hätten dort zwei Immobilien durchsucht. Zuletzt hatte die Polizei von bislang zwölf Festnahmen gesprochen. Demzufolge befanden sich noch sieben Frauen und vier Männer in Gewahrsam, nachdem ein Mann auf freien Fuss gesetzt worden war.

«Demokratie muss weitergehen»

Nach dem Terroranschlag in London nahmen die britischen Parteien am Montag wieder ihren Wahlkampf auf. «Das Leben unserer Demokratie muss weitergehen», sagte Regierungschefin May in London.

Die Brexit-Verhandlungen sollen nach den Wahlen am Donnerstag beginnen. Wegen des Terroranschlags hatten die grossen Parteien am Sonntag vorübergehend den Wahlkampf ausgesetzt. (SDA)

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