Bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee in Kuwait starben während des traditionellen Freitagsgebets mindestens 27 Gläubige. Weitere 222 Menschen seien verletzt worden, teilte das Innenministerium Kuwaits mit.
Der Anschlag ereignete sich, als sich 2000 Gläubige zum Gebet in der Imam-Sadik-Moschee im Osten der Hauptstadt versammelt hatten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in sozialen Medien zu dem Anschlag.
Die kuwaitische Zeitung «Al-Aan» veröffentlichte Videoaufnahmen, welche Gläubige unmittelbar nach dem Attentat gemacht hatten. Darin sind unter anderem Männer zu sehen, deren traditionell weisse Kleider blutverschmiert sind. Andere Aufnahmen zeigen eine dichte Staubwolke in der Moschee sowie vereinzelte Feuer. Auf dem Boden liegen Leichensäcke.
Auf Seiten der Terrormiliz IS kämpfen Muslime sunnitischer Glaubensrichtung. Diese extremistischen Sunniten werfen Schiiten vor, sie seien vom rechten Glauben abgefallen. Es handelt sich um den ersten Anschlag der IS-Terrormiliz auf eine schiitische Moschee in Kuwait. Etwa ein Drittel der 1,3 Millionen Einwohner sind Schiiten. Die kuwaitische Regierung warf der Terrormiliz vor, der Anschlag habe sich gegen die Einheit des Volkes gerichtet.
Im Nachbarland Saudi-Arabien verübte der IS in den letzten Wochen bereits mehrere Anschläge auf schiitische Moscheen.
Die sunnitischen Extremisten kontrollieren im benachbarten Irak weite Teile des Landes. In Kuwait lebten Schiiten und Sunniten bisher friedlich zusammen.