Anschlag in Jerusalem fordert vier Todesopfer
Laster rast in Soldaten-Gruppe

In Jerusalem sind bei einem mutmasslichen Attentat mehrere Soldaten von einem Lastwagen überfahren worden. Vier Personen kamen ums Leben. Alles deute darauf hin, dass der Attentäter ein Unterstützer des IS war, sagt der israelische Ministerpräsident.
Publiziert: 09.01.2017 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:10 Uhr
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Foto: Reuters

In Israels Hauptstadt ist es heute zu einer tödlichen Lastwagen-Attacke gekommen. Der Camion raste im Staddteil Armon Hanaziv in eine Gruppe von Soldaten und tötete laut Angaben des Rettungsdienstes drei junge Frauen und einen jungen Mann. 13 weitere Soldaten seien verletzt worden, drei unter ihnen lebensgefährlich.

Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu deute alles darauf hin, dass der Attentäter ein Unterstützer des IS war. Die Identität des Mannes sei bekannt. Es soll sich um einen Palästinenser handeln.

Diese Überwachungsaufnahmen sollen den Laster-Anschlag zeigen:

Schlimmer Anblick für die Retter

Die Soldaten seien gerade aus einem Autobus gestiegen, teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Polizei sperrte den Ort des Anschlags ab. Mehrere Verletzte wurden von Rettungskräften behandelt.

Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes Zaka sagte, den Sanitätern habe sich am Ort des Anschlags ein schlimmer Anblick geboten. Einige der Opfer, darunter auch Tote, waren unter dem Lastwagen eingeklemmt. Sie mussten mit einem Kran befreit werden. Es handle sich um «den schlimmsten Anschlag mit einem Fahrzeug, den wir in der letzten Zeit in Jerusalem gesehen haben», sagte der Zaka-Mitarbeiter dem israelischen Fernsehen.

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Der Attentäter, der aus Ostjerusalem stamme, sei von einem Soldaten erschossen worden. Über weitere Details der Ermittlungen sei eine Nachrichtensperre verhängt worden, sagte Polizeichef Roni Alscheich. So wollte er sich nicht dazu äussern, ob der Lastwagen gestohlen war, oder ob der Täter womöglich Komplizen hatte.

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«Es ist nichts Heldenhaftes an solchen Aktionen»

Der UNO-Nahostgesandte Nickolay Mladenov hat den tödlichen Anschlag mit einem Lastwagen in Jerusalem am Sonntag verurteilt.

«Es ist verwerflich, dass einige solche Taten verherrlichen, die die Möglichkeit einer friedlichen Zukunft für Palästinenser und Israelis untergraben», sagte Mladenov nach Angaben seines Büros. «Es ist nichts Heldenhaftes an solchen Aktionen.»

Palästinenser im Gazastreifen hatten den Anschlag gefeiert und auf der Strasse Süssigkeiten verteilt. Auch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas begrüsste die Attacke.

Neue Gewaltwelle seit Herbst 2015

Der Anschlag wurde im Stadtteil Armon Hanaziv verübt. Dieses liegt in dem 1967 von Israel eroberten Ostteil Jerusalems. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil einer künftigen Hauptstadt für sich. Israel sieht jedoch ganz Jerusalem als seine «ewige, unteilbare Hauptstadt». In dem Stadtteil war es seit Beginn der neuen Gewaltwelle im Herbst 2015 immer wieder zu Anschlägen gekommen. (SDA/lha/kra)

Bei der Promenade Armon Hanaziv kam es zum Anschlag.
Foto: Google Maps
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