Bei der Explosion einer Autobombe an einem Café im Zentrum der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind Behördenangaben zufolge mindestens neun Menschen getötet worden. «Neun Zivilisten wurden bei der Explosion getötet und 20 weitere verletzt», sagte ein Beamter der nationalen Sicherheitsbehörde am Montag. Zunächst waren fünf Tote gemeldet worden.
Die Bombe explodierte am Sonntagabend, als in dem Lokal gerade zahlreiche Menschen das Finale der Fussball-Europameisterschaft schauten. Auf in Online-Netzwerk veröffentlichten Bildern des Anschlagsortes waren ein Feuerball und Rauchsäulen zu sehen.
«Die meisten waren Jugendliche»
«Es waren viele Menschen im Restaurant, die meisten von ihnen Jugendliche, die sich das Fussballspiel ansahen», sagte der Beamte der nationalen Sicherheitsbehörde. «Gott sei Dank haben es die meisten von ihnen sicher nach draussen geschafft, indem sie mithilfe von Leitern auf die hintere Begrenzungsmauer geklettert und gesprungen sind.»
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Somalias Nationale Nachrichtenagentur (Sonna) berichtete jedoch, der Sprengsatz sei von der islamistischen Shebab-Miliz platziert worden. Das angegriffene Lokal ist nicht weit vom somalischen Präsidentenpalast entfernt. Zum Zeitpunkt des Anschlages waren in dem Viertel viele Menschen unterwegs.
Mit Al-Kaida verbündet
Die mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündete islamistische Shebab-Miliz kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Regierung Somalias. Aus der Hauptstadt Mogadischu und den anderen grossen Städten waren die Shebab-Kämpfer vor mehr als zehn Jahren vertrieben worden. Sie beherrschen aber weiter grosse ländliche Gebiete in dem ostafrikanischen Land und verüben immer wieder Anschläge, auch in Mogadischu.
In den vergangenen Monaten hatte es weniger Anschläge gegeben, während die Regierung ihre Offensive gegen die Islamisten vorantrieb. Am Samstag wurden bei einem Ausbruchsversuch aus einem Gefängnis in Mogadischu aber fünf mutmassliche Shebab-Kämpfer getötet. Unter den Gefängnisaufsehern gab es bei dem Schusswechsel drei Tote und 18 Verl