Bei dem Video stehen einem die Haare zu Berge: Ein Sessellift gerät im georgischen Skiort Gudauri ausser Kontrolle, fährt rückwärts und gibt Vollgas. Passagiere müssen vom Lift springen oder werden durch die Luft geschleudert (BLICK berichtete).
Hergestellt hat den Lift die österreichisch-schweizerische Doppelmayr/Garaventa-Gruppe. Es handelt sich um einen sogenannten fix geklemmten Vierer-Sessellift aus dem Jahr 2007. «Dieses Modell ist auch in der Schweiz im Einsatz», bestätigt Sprecher Ekkehard Assmann gegenüber BLICK. In den letzten zwölf Jahren baute das Unternehmen in Schweizer Skigebieten mindestens zwei solche Lifte.
Was den Unfall ausgelöst hat, ist noch immer unklar. Doppelmayr hat gestern zwei Techniker vom Hauptsitz in Wolfurt (Ö) zum Unfallort geschickt. Dort sind sie mittlerweile angekommen, dürfen sich den Lift aber noch nicht näher ansehen. «Der Unglücksort ist vorerst abgesperrt», sagt Assmann.
Die Behörden ermitteln
Die georgischen Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen. Ob Doppelmayr zur Verantwortung gezogen wird, ist noch unklar. «Wir sind offen und werden sowohl mit den Behörden als auch unserem Kunden kooperieren», sagt der Sprecher.
Nach ersten Informationen wurden acht Personen verletzt. Darunter eine schwangere Schwedin und ein Ukrainer. Er hat sich die Hand gebrochen. Schwerverletzte gibt es nach Angaben des georgischen Gesundheitsministers nicht.
Die Unternehmen Doppelmayr und Garaventa fusionierten im Jahr 2002 und wurden zum Weltmarktführer im Seilbahnbau. Sie betreiben 14'800 Anlagen in 92 Ländern auf der ganzen Welt. 384 der 2700 Mitarbeiter des Konzerns arbeiten in der Schweiz. (rey)