Er lacht über beide Backen, spielt unbeschwert mit anderen Kindern Fussball. Seit seiner Rettung ist der kleine Hope nicht mehr wiederzuerkennen. Keine Spur mehr von den Leiden, die er in seinem noch jungen Leben erfahren musste.
Der nigerianische Bub war im Alter von gerade mal zwei Jahren von seinen Eltern verstossen worden – weil sie ihn für einen Hexer hielten.
Monatelang lebte er auf der Strasse, bis ihn die dänische Sozialarbeiterin Anja Ringgren Lovén im Januar verwahrlost und abgemagert am Rand einer Strasse in der Grossstadt Uyo fand.
«Als ich sah, dass er noch ein Baby war, erstarrte ich»
Mit Entsetzen erinnert sich die 37-jährige Lovén an diesen Moment: «Als ich Hope aus der Ferne entdeckte, dachte ich zuerst, er sei ein verirrter Junge. Doch dann kam ich näher und stellte fest, dass er noch ein Baby war. Mein Körper erstarrte auf der Stelle», sagt die Dänin zu «DailyMail».
«Ich musste sofort an meinen eigenen Sohn denken», erinnert sie sich. Erst vor 20 Monaten war Lovén selbst Mutter geworden.
Umso glücklicher macht Lovén die mirakulöse Genesung des ausgesetzten Jungen.«Hope ist heute wie ein Sohn für mich», sagt sie. «Wie den Rest unserer Kinder liebe ich ihn von ganzem Herzen.»
Nur wenige Tage, nachdem sie Hope gerettet habe, habe sie ihren Ehemann und ihren Sohn mit ins Krankenhaus genommen. «Das war das erste Mal, dass ich ein Lächeln auf seinem Gesicht gesehen habe.» Sofort schloss die kleine Familie Hope ins Herz.
«Ich bin überwältigt von all der Liebe»
Das Leben des Kleinen hat sich dank des Einsatzes von Lovén inzwischen komplett gewandelt. Er geht nun zur Schule, liebt Sport und hat einen gesunden Appetit. Die Darm-Würmer, die er in den Monaten auf der Strasse aufgelesen hatte, konnten operativ entfernt werden.
In nur zwei Tagen, nachdem die Sozialarbeiterin Hopes traurige Geschichte mit der Welt geteilt hatte, hatte sie über ihre Hilfsorganisation African Children's Aid Education and Development Foundation über eine Million Dollar an Spendengeldern gesammelt.
«Wir sind überwältigt von all der Liebe, die wir von der ganzen Welt erfahren», sagt Lovén. Ein Teil des Geldes brauchte sie, um die Arztrechnungen des kleinen Hope zu begleichen. Mit dem Rest des Geldes will die Dänin, die seit über drei Jahren in Afrika ist, noch vielen weiteren Kindern ein Lächeln schenken. (gr)