Angst vor Atomwaffen
Iran beginnt mit Bau von vier AKW

Teheran bestreitet zwar, Atomwaffen herstellen zu wollen, baut sein Atomprogramm jedoch weiter aus. Jetzt sollen im Süden des Landes vier Kernkraftwerke entstehen.
Publiziert: 01.02.2024 um 20:23 Uhr
Das iranische Atomkraftwerk in der Hafenstadt Bushehr am Persischen Golf im Süden des Landes. (Archivbild)
Foto: ABEDIN TAHERKENAREH

Der Iran hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit dem Bau von vier Kernkraftwerken im Süden des Landes begonnen. Die Anlagen in der Stadt Sirik sollen bei Fertigstellung 5000 Megawatt Strom erzeugen.

Als langfristiges Ziel gab Atomchef Mohammed Eslami in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Irna 20'000 Megawatt aus, die das Land durch Kernkraft produzieren will.

Irans Atomprogramm führt immer wieder zu Spannungen zwischen der Islamischen Republik und westlichen Staaten und ihren Verbündeten. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Ende vergangenen Jahres feststellte, hat der Iran die Produktion von hochangereichertem Uran hochgefahren. 

Trump stieg aus Abkommen aus

Experten halten eine friedliche Nutzung des fast waffenfähigen Urans für nicht plausibel. Teheran beteuert, das Atomprogramm nur zivil zu nutzen.

Die USA, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland sowie Russland und China hatten 2015 mit dem Iran ein Atomabkommen abgeschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. 2018 stiegen die USA unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus. Daraufhin hielt sich auch der Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen. Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Abkommens blieben seither ergebnislos. (SDA)

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