So einfach verschafften sich die Hacker Zugriff
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Angriff auf Twitter:So einfach verschafften sich die Hacker Zugriff

Angriff auf Twitter-Accounts von Prominenten
So einfach verschafften sich die Hacker Zugriff

Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gelang es Unbekannten bei einer Hacker-Attacke auf Twitter, Werbung für einen Bitcoin-Betrug über Profile von Prominenten zu verbreiten. Auch ein Twitter-Insider soll am Angriff beteiligt gewesen sein.
Publiziert: 16.07.2020 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2020 um 10:56 Uhr
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Hacker-Angriff: Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gelang es Unbekannten, Werbung für einen Bitcoin-Betrug über die Twitter-Profile von Prominenten zu verbreiten.
Foto: Screenshot

Nach ersten Erkenntnissen des Kurznachrichten-Dienstes wurden in einer koordinierten Attacke Twitter-Mitarbeiter mit Zugang zu internen Systemen ins Visier genommen. Seit Beginn der Corona-Krise arbeitet ein Grossteil der Twitter-Beschäftigten von zu Hause aus.

Zugleich berichtete die Website «Vice» unter Berufung auf einen angeblichen Angreifer, sie hätten auch einen Twitter-Insider für seine Hilfe bezahlt. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Elon Musk und Kanye West gehackt

In der am Mittwoch über die Accounts verbreiteten Botschaft wurde versprochen, eingeschickte Bitcoins doppelt zurückzuzahlen. Dafür missbraucht wurden auch Profile des demokratischen Präsidentschaftsanwärters Joe Biden, des früheren New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg, des Rappers Kanye West, des Microsoft-Gründers Bill Gates sowie des Tesla-Chefs Elon Musk. Der Account des US-Präsidenten Donald Trump, für den Twitter ein zentraler Kommunikationskanal ist, war nicht betroffen.

Besonders alarmierend an der Attacke ist, dass es den Angreifern trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gelang, in grossem Stil ihre Botschaften auch über sehr gut geschützte Twitter-Accounts zu verbreiten. Mit diesem Zugang hätten sie statt einer kruden Bitcoin-Betrugsmasche zum Beispiel auch versuchen können, über falsche Tweets Aktienkurse zu manipulieren.

Hacker «Kirk» erbeutet 100'000 Dollar

«Wir alle bedauern, dass dies passiert ist», schrieb Twitter-Chef Jack Dorsey. «Ein harter Tag für uns bei Twitter.» Sobald die Firma ein besseres Verständnis von dem habe, was passiert sei, werde man die Öffentlichkeit so ausführlich wie möglich darüber informieren.

Viele der Twitter-Accounts wurden zeitweise gesperrt, waren aber kurze Zeit später ohne die betrügerischen Nachrichten wieder online. Mehrere Stunden lang konnten verifizierte Twitter-Profile grösstenteils gar nicht twittern, weil der Dienst so eine weitere Verbreitung der Bitcoin-Betrugsmasche stoppen wollte. Auf ein in den Twitter-Nachrichten genanntes Bitcoin-Konto wurde schnell Kryptowährung im Wert von über 100'000 Dollar eingeschickt. Wie das Nachrichtenportal «TechCrunch» schreibt, soll es sich dabei um einen Hacker namens «Kirk» handeln.

Sicherheitsvorkehrungen liessen sich aushebeln

Twitter hatte in der Vergangenheit immer wieder mal Probleme mit dem Kapern von Accounts – aber noch nie auf so breiter Front und bei so vielen prominenten Namen auf einmal. Schon das Ausmass der Attacke legte nahe, dass diesmal nicht wie bei früheren Fällen etwa eine mit Twitter-Accounts verknüpfte App ausgenutzt wurde, sondern dafür direkt Systeme von Twitter eingesetzt wurden.

Die Accounts der Prominenten dürften mit komplexen Passwörtern sowie der sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt sein, bei der zusätzlich noch ein frisch zugeschickter Code für die Anmeldung auf einem weiteren Gerät erforderlich ist. Über den Zugriff auf Twitter-Systeme liessen sich diese Sicherheitsvorkehrungen jedoch ganz offensichtlich aushebeln.

«Alles ist hackbar»

Twitter hatte die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft, nachdem Unbekannte vor knapp einem Jahr Nachrichten über den Account des Firmenchefs Jack Dorsey verbreitet hatten. Der Dienst erklärte damals, seine Systeme seien nicht gehackt worden, aber eine Sicherheitslücke bei Dorseys Mobilfunk-Anbieter habe das Versenden der Tweets per SMS zugelassen.

Zuletzt gelang es Ende Januar einer Gruppe, die sich «OurMine» nennt, auf den Accounts mehrerer amerikanischer Football-Teams zu posten. Man habe damit zeigen wollen, «dass alles hackbar ist», hiess es damals. (bra/SDA)

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