Ein Palästinenser sei aus noch ungeklärter Ursache zudem leicht verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstagabend mit. Der Angreifer wurde nach der Tat in der Nähe der Stadt Hebron von einem Wachmann erschossen, wie Israels Armee mitteilte. Das Militär suche die Gegend nach weiteren Verdächtigen ab.
«Terror wird uns nicht besiegen», sagte Ministerpräsident Jair Lapid. «Wir werden mit harter Hand vorgehen.» Der dem rechtsextremen Spektrum angehörige Politiker Itamar Ben-Gvir behauptet Medienberichten zufolge, die Schüsse hätten seinem Haus gegolten. Im Gazastreifen feierten Mitglieder der islamistischen Hamas den Angriff mit Schüssen in die Luft.
Die Lage im besetzten Westjordanland ist seit Monate äusserst angespannt. Immer wieder kommt es in dem von Israel besetzten Gebiet zu Gewalt zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern.
Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden. Ausserdem wurden in diesem Jahr mehrere israelische Soldaten und im Westjordanland ein israelischer Wachmann getötet. Seit der Terrorwelle im Frühjahr unternimmt Israels Armee im Westjordanland auch vermehrt Razzien. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dieses Jahr bereits mehr als 130 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstössen oder eigenen Anschlägen getötet. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.
Die Siedlungspolitik Israels ist international hoch umstritten. Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 jüdische Siedler. Die Palästinenser wollen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
(SDA)