An der Grenze zwischen der autonomen Kurdenregion im Nordirak und dem Rest des Landes steigen die Spannungen: Die irakische Armee startete am Freitag einen Militäreinsatz zur Rückeroberung der Provinz Kirkuk von den Kurden.
Zuvor hatte die kurdische Autonomiebehörde ihre Kämpfer in der Region Kirkuk in Gefechtsbereitschaft versetzt. Tausende schwer bewaffnete Peschmerga-Kämpfer seien «zur Verteidigung um jeden Preis» bereit, erklärte ein Berater von Kurdenpräsident Massud Barsani.
Ziel des irakischen Vorstosses sei es, Militärstellungen zurückzuerobern, die sie vor drei Jahren an die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte verloren hätten, sagte ein irakischer General der Nachrichtenagentur AFP.
Die ölreiche Provinz Kirkuk ist zwischen den Kurden und der irakischen Zentralregierung umstritten, beide Seiten erheben Anspruch auf sie.
Der Angriff der irakischen Streitkräfte erfolgt drei Wochen nach dem Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak, in dem sich nach kurdischen Angaben fast 93 Prozent für die Loslösung ihrer Region vom Irak ausgesprochen hatten. International wird das Votum nicht anerkannt, die Zentralregierung in Bagdad wertete es als Provokation. (SDA)