Angespannte Lage im Nahen Osten
Greift der Iran jetzt Israel an?

In den vergangenen Tagen entwickelten sich Spannungen zwischen Israel und dem Iran zu konkreten Drohungen von beiden Seiten. Israel bereitet sich auf mögliche Angriffe aus dem Iran vor.
Publiziert: 05.04.2024 um 07:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2024 um 13:34 Uhr
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Israel wappnet sich gegen mögliche Angriffe aus dem Iran.
Foto: keystone-sda.ch

Die Situation im Nahen Osten ist äusserst angespannt. Wegen des Kriegs im Gazastreifen und zunehmender Spannungen mit dem Iran hat Israel eine Stärkung seiner Verteidigungskräfte angekündigt.

Die Armee verhängte am Donnerstag eine Urlaubssperre für ihre Kampfeinheiten, blockierte GPS-Signale an bestimmten Orten und stärkte nach eigenen Angaben die «Wachsamkeit» des Militärs, insbesondere bei der Luftabwehr. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (74) bekräftigte den Willen und die Bereitschaft Israels, sich zu verteidigen. Ausserdem würden zusätzliche Reservisten, unter anderem für die Lufteinheiten, einberufen. Die Armee gehe diesen Schritt «vor dem Hintergrund sichtbarer Drohungen aus dem Iran», berichteten israelische Medien.

«Wir haben die Wachsamkeit verstärkt»

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte am Donnerstag die Störung von GPS-Signalen in Israel, die der Abwehr von Lenkwaffen wie Raketen oder Drohnen dienen soll. «Wir haben die Verteidigungssysteme verstärkt und verfügen über Flugzeuge, die auf die Verteidigung und den Angriff in einer Vielzahl von Szenarien vorbereitet sind.»

Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat Israel auch seine Angriffe auf iranische Ziele und Teherans Verbündete in Syrien und dem Libanon verstärkt. Fast täglich kommt es zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israel und vom Iran unterstützten und entlang der libanesischen Grenze positionierten Hisbollah-Kämpfern. Die Spannungen nahmen nach einem Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus am Montag weiter zu. Irans geistliches Oberhaupt Ali Chamenei drohte nach dem Vorfall, Israel werde «bestraft werden».

Netanyahu droht mit Konsequenzen

Netanyahu hat für den Fall eines Angriffs des Irans auf sein Land mit Konsequenzen gedroht. «Seit Jahren agiert der Iran sowohl direkt als auch über seine Stellvertreter gegen uns; deshalb geht Israel gegen den Iran und seine Stellvertreter vor, defensiv und offensiv», sagte Netanyahu am Donnerstagabend zu Beginn einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts, wie sein Büro mitteilte. «Wir werden wissen, wie wir uns zu verteidigen haben, und wir werden nach dem einfachen Prinzip handeln: Wer immer uns schadet oder plant, uns zu schaden, dem werden wir auch schaden», sagte Netanyahu demnach. Die israelische Regierung und ihr Verbündeter USA seien sehr besorgt, dass der Iran sich auf einen bevorstehenden Angriff vorbereitet, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» amerikanische und israelische Beamte.

Die iranischen Drohungen gegen Israel kamen am Donnerstag auch in einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden (80) und Netanyahu zur Sprache. Biden machte dabei nach Angaben des Weissen Hauses deutlich, dass die USA Israel angesichts dieser Drohungen unterstützen. (AFP/SDA)

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