Angesichts des Ukraine-Kriegs
Georgiens Ex-Präsident Saakaschwili beendet seinen Hungerstreik

Der inhaftierte georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili hat unter Verweis auf die russische Invasion in der Ukraine seinen Hungerstreik beendet. Der 54-Jährige will angesichts des Ukraine-Kriegs «voll leistungsfähig sein».
Publiziert: 10.03.2022 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2022 um 08:45 Uhr
Protest gegen mangelnde medizinische Versorgung in Haft.
Foto: Irakli Gedenidze

Er wolle angesichts des Kriegs in der Ukraine «voll leistungsfähig sein», schrieb der 54-Jährige am Donnerstag bei Facebook. Saakaschwili war am 21. Februar, drei Tage vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine, in den Hungerstreik getreten, um in seinem georgischen Gefängnis eine bessere medizinische Versorgung durchzusetzen.

Der pro-westliche Saakaschwili kritisiert seine Inhaftierung als politisch motiviert

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident Georgiens. In seine Amtszeit fiel der Kaukasuskrieg im Jahr 2008 zwischen Tiflis und Moskau um die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien, bei dem Georgien unterlag. In beiden Regionen unterhält Russland seither eine starke Militärpräsenz.

Georgien strebt wie die Ukraine eine EU-Mitgliedschaft an und wirbt auch um Aufnahme in der Nato. Saakaschwili war im vergangenen Oktober wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs festgenommen worden, als er nach einem langen Exil, das er vor allem in der Ukraine verbrachte, in die Heimat zurückkehrte. Aus Protest gegen seine Inhaftierung trat Saakaschwili bereits damals in einen Hungerstreik, den er erst nach 50 Tagen beendete.

Der pro-westliche Politiker weist alle Vorwürfe als politisch motiviert zurück. Menschenrechtsaktivisten werfen der georgischen Regierung vor, politische Gegner mit Strafverfahren zu überziehen.

(AFP)

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