Angesichts der sich verschlechternden politischen und militärischen Lage könne man nicht am Status quo festhalten, sagte Le Drian am Freitag dem Sender RTL, ohne konkret von einer möglichen Beendigung der französischen Operation «Barkhane» zu sprechen. «Dies ist nicht nur eine französische Entscheidung, sondern eine Entscheidung, die wir gemeinsam treffen und daher haben wir Gespräche aufgenommen, sowohl mit unseren afrikanischen Partnern und mit unseren europäischen Partnern, um herauszufinden, wie wir unser Dispositiv entsprechend der neuen Situation anpassen können.»
Jüngst erst hatte die Militärjunta in Mali Dänemark zum Abzug seiner Soldaten aus dem Land aufgefordert. Auch das Einsatz der russischen Söldnerfirma Wagner durch die Militärregierung stösst in Frankreich und bei seinen Partnern auf Kritik.
Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen aktiv; Mali ist ein Schwerpunkt. Die derzeitige französische Operation «Barkhane» umfasst bis zu 5100 Soldaten. Mit einer Neuausrichtung seiner Präsenz in der Region und dem Ende von «Barkhane» will Frankreich die Truppenstärke langfristig auf 2500 bis 3000 Kräfte reduzieren.
In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.
(SDA)