Die Bilder sind schrecklich: Ein Mann liegt am Boden. Im Nacken klafft ein grosses, dunkles Loch. Auf seinem Trikot steht «Suisse».
Die Aufnahmen stammen von letzten Dienstag. Der Mann nahm an einer Demonstration gegen das neue Arbeitsgesetz in Paris teil.
«Er war gerade hinter mir, als er mit einem entsetzlichen Geräusch zu Boden ging. In seinem Rücken steckte ein Ding, das stark rauchte. Jemand nahm es heraus. Zurück blieb ein klaffendes Loch», sagt ein Zeuge zu «Mediapart».
«Er lag leblos am Boden»
Ein Fotograf namens Ben sagt zu «L'Obs»: «Er stand alleine mitten auf der Strasse, als die Sicherheitskräfte schossen. Er ging zu Boden und lag leblos auf dem Bauch. Die Granate rauchte weiter und verbrannte sein Trikot.»
Die Bilder sorgten für Empörung in der Öffentlichkeit. Mehrere französische Medien berichten laut «Le Matin», dass die Behörden die Verletzungen verharmlosten und zu vertuschen versuchten. So äusserten die Behörden auch den Verdacht, dass der Mann auch von einem Geschoss eines anderen Demonstranten getroffen wurde.
Zudem hiess es, dass gar keine Polizisten vor Ort gewesen seien. Dieser Darstellung widersprechen aber zahlreiche Zeugen.
Haut und Gewebe transplantiert
Unklar ist auch wie schwer die Verletzungen des Schweizers sind. «Mediapart» berichtet, dass ein Wirbel gebrochen sei und dass die Transplantation von «Haut und Gewebe» nötig gewesen sei.
Ein Polizist sagte hingegen an einer Pressekonferenz, dass die Verletzungen «keine Folgen» haben würden.
Über die Identität des Schweizers ist wenig bekannt. Laut «BuzzFeed» heisst er Allan und ist Informatik-Student. Er habe zum ersten Mal an einer Demo in Paris teilgenommen. (sas)