Darunter waren Oppositionelle, aber auch ein früheres Mitglied der Regierungspartei von Condé. Total befanden sich 79 Personen auf der Liste der Gefangenen, die am Dienstag freigelassen werden sollten.
Am Sonntag hatten Teile des Militärs gegen die Regierung geputscht und Condé gefangen genommen. Es gab keine offiziellen Angaben über Todesopfer. Lokale Medien berichteten jedoch von 10 bis 20 Toten aus den Reihen der Präsidentengarde, die gegen die putschenden Spezialeinheiten gekämpft hatte.
Die Putschisten hatten die von Condé durchgesetzte Verfassung des Landes für ausser Kraft gesetzt erklärt. Sie soll durch eine neue «für ganz Guinea» ersetzt werden. Ausserdem verkündeten sie eine Ausgangssperre und die Absetzung der Regierung sowie der Chefs der Regionalverwaltungen. Stattdessen kündigten die Militärs eine Regierung der nationalen Einheit an.
Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und die EU hatten den gewaltsamen Umsturz verurteilt und die Freilassung Condés gefordert. Am Mittwoch will die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) eine virtuelle Sondersitzung abhalten. Nach einem ähnlichen Putsch im benachbarten Mali vor gut einem Jahr verhängte die Ecowas Sanktionen, um die Militärs zur Übergabe der Macht in zivile Hände zu bewegen. (SDA)