Eine amerikanische Pornodarstellerin sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, Propaganda für die iranische Regierung zu betreiben. Dies, nachdem sie auf Instagram Fotos von einer Reise nach Teheran postete – mit Bildern aus der geschlossenen US-Botschaft.
Die iranischen Behörden wiederum bestreiten, etwas mit dem Besuch von Whitney Wright (28) zu tun zu haben. Teheran erklärt, die Amerikanerin habe ein Visum wie jeder andere ausländische Besucher erhalten. Sie sei eine Touristin. Man sei sich ihres «obszönen» Berufs nicht bewusst gewesen, wird ein Sprecher von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Für einmal voll bekleidet
Dass sich die sonst freizügige Wright frei im Iran bewegt haben soll, einem Erzfeind der USA und Israels, erzürnt insbesondere Iraner im Exil. Sie werfen dem Pornostar aus Oklahoma vor, auch den Kampf von iranischen Frauen gegen die strikte Hidschab-Tragepflicht mit Füssen zu treten.
«Der amerikanische Pornostar Whitney Wright ist im Iran, meinem Geburtsland, wo Frauen getötet werden, nur weil sie ihre Haare zeigen und sich selbst treu bleiben» schrieb die prominente iranische Dissidentin Masih Alinedschad (47) auf X.
Alinedschad, die in den USA lebt, suggerierte spöttisch, für einmal sei auch Wright auf den Bildern «vollständig verhüllt».
«Die schrecken vor nichts zurück»
Femme Azadi, eine Exilgruppe von Iranerinnen in Frankreich, schrieb auf X: «Whitney Wright, ein amerikanischer Pornostar, wurde nach Teheran eingeladen, um für die islamische Republik zu werben. Die schrecken vor nichts zurück.»
Auf einem Foto posiert Wright neben einem Fahnenmast mit einer zerrissenen US-Flagge auf dem Boden. Eine Szene aus der US-Botschaft in Teheran, die seit dem Geiseldrama von 1979 bis 1981 und dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran geschlossen ist.
Wright trägt ein langes, umhüllendes Kopftuch, einen Hosenanzug und Mantel. Sie hält sich strikte an die geltenden Kleidervorschriften für Frauen – weit entfernt von der sonst knappen bis fehlenden Kleidung, für die sie sonst bekannt ist. Neben einem Abstecher in die verlassene US-Botschaft zeigt sie auch Exponate in einem Kulturmuseum.
«Keine Kenntnis»
Auf Anfrage stritt das Teheraner Aussenministerium ab, jegliche Kenntnis von Wrights Reise zu haben. Ein Sprecher merkte aber an, dass es trotz der politischen Spannungen «nicht verboten» sei, dass Amerikaner den Iran besuchen. Das iranische Visasystem habe «keine Kenntnis von der Art ihrer unmoralischen und obszönen Tätigkeit» gehabt.
Wrights Beruf wird von den iranischen Behörden als «obszön» eingestuft und könnte theoretisch zu einer Strafanzeige mit langer Haft führen. Wright, die den Iran inzwischen wieder verlassen hat, will nichts von Kritik wissen. Sie zeige Sachen, schrieb sie auf Instagram, die nie gesehen würden.