Stolz posiert die blonde Amerikanerin Tess Thompson Talley vor ihrer Beute – einer seltenen Giraffe. In der Hand hält sie ein Gewehr, streckt selbstsicher die Faust in die Luft. Das Foto veröffentlicht sie auf Facebook, nennt es eine «Traumjagd». Innert kürzester Zeit geht der Post viral. Die Amerikanerin erntet reichlich Empörung, wie das Online-Magazin «Unilad» berichtet.
Losgetreten hatte die Diskussion das afrikanische Newsportal «Africland Post». Auf Twitter schrieb die Zeitung: «Weisse amerikanische Barbarin, die teilweise ein Neandertaler ist, kommt nach Afrika und erschiesst, mit südafrikanischer Dummheit, eine sehr seltene schwarze Giraffe. Sie heisst Tess Thompson Talley.»
«Scheusslich, ekelhaft, verhaften!»
Der Post wurde mittlerweile von mehr als 26'000 Nutzern geteilt. Nutzer sind entsetzt. «Man sollte sie sofort verhaften!», schreibt einer. «Wie kann man nur stolz darauf sein, ein seltenes Tier zu erschiessen. Ekelhaft» schreibt ein anderer. Thompson wird als «scheussliches Beispiel von Jagdtourismus» bezeichnet.
Immer wieder sorgt der Jagdtourismus in Afrika für Diskussionsstoff. Zuletzt erregte Trophäenjägerin Sabrina Corgatelli die Gemüter weit über die Grenzen des Kontinents hinaus. Wie Thompson veröffentlichte die Amerikanerin ein Foto von sich mit einer erschossenen Giraffe. Sie wurde zum Hassobjekt der Grosswildjagd-Gegner.
Seit 2016 gilt die Giraffe offiziell als gefährdet. Trotzdem reisen Jäger aus der ganzen Welt nach Afrika, um im Nachhinein mit dem erschossenen Tier zu prahlen. Ein Twitter-Nutzer verteidigt das Bild: «Die Jagd auf Wildtiere ist hier in Afrika eine wichtige Touristenaktivität. Und Einnahmequelle.» (hah)