SpaceX und Nasa schicken vier Astronauten ins All
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Bilder vom Raumschiff:Erste bemannte Mission für SpaceX

Amerikaner läuten neue Ära der Weltraummissionen ein
SpaceX und Nasa schicken vier Astronauten ins All

SpaceX hat erstmals eine kommerzielle Weltraummission gestartet. Das Raumschiff «Crew Dragon» befördert vier Astronauten ins All. Der Bilderbuchstart und die perfekte Rückkehr der Trägerrakete Falcon 9 läuten eine neue Ära der in der US-Raumfahrt ein.
Publiziert: 16.11.2020 um 03:01 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2020 um 07:18 Uhr
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Vier Astronauten läuten eine neue Ära in US-Raumfahrt ein.
Foto: Keystone

SpaceX und Nasa haben in der Nacht auf Montag vier Astronauten ins All auf den Weg zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt. Die Mission verlief reibungslos mit einem Bilderbuchstart und der perfekten Rückkehr der Falcon-9-Trägerrakete zum Drohnenschiff im Atlantik. Ein halbes Jahr nach seinem historischen Jungfernflug ist das Raumschiff Crew Dragon des Unternehmens SpaceX damit zum ersten Mal für eine reguläre Mission ins Weltall gestartet.

Das SpaceX-Team von Tesla-Unternehmer Elon Musk (49) hat die berühmte Drachenkapsel vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, in die Erdumlaufbahn geschossen. An Bord: die drei amerikanischen Nasa-Astronauten Mike Hopkins, Shannon Walker und Victor Glover sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi. Was gleich ins Auge fällt sind die schlanken Raumanzüge der vierköpfigen Besatzung im Vergleich zu früheren klobigen Versionen.

Die Drachenkapsel startete an der Spitze einer Falcon-9-Rakete, deren erste Stufe nach einigen Minuten wie geplant zur Erde zurückkehrte und auf einer schwimmenden Plattform landete – ein grosser Erfolg für SpaceX. Die Kapsel wird voraussichtlich am späten Montagabend (Ortszeit) nach mehr als 27 Stunden Flug an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Die Astronauten werden sechs Monate an Bord der ISS bleiben und wissenschaftliche Forschung betreiben. Auf der Station befinden sich derzeit bereits die Astronautin Kate Rubins sowie ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow.

Trump feiert «grossartigen Start», Biden gratuliert

Die jüngste Mission ist die zweite in diesem Jahr, mit der SpaceX in Partnerschaft mit Nasa Astronauten ins All schickte. Bei der jüngsten SpaceX-Crew handelt es sich jedoch um die erste Reise im Rahmen des «Commercial Crew»-Programms von Nasa. Die Mission markiert einen grossen Meilenstein des US-Raumfahrtprogramms, sich von den Russen abzunabeln, auf welche die USA in den vergangenen Jahren stark angewiesen waren. Solche Weltraumtransporte sollen in Zukunft regelmässig stattfinden und damit die Abhängigkeit der Amerikaner von russischer Raumfahrt verringern.

Die neu anreisende Besatzung ist die erste, die regulär mit der Crew Dragon zur ISS fliegt, nachdem der bemannte Test im Frühjahr erfolgreich war. Die beiden US-Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken waren bei diesem Test im Mai zur ISS aufgebrochen und im August zurückgekehrt. Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.

Auch führen gleich mehrere Anbieter einen Wettlauf um Weltraumtourismus. SpaceX erweist sich als führender Anwärter, die Tür zu dieser neuen Reisedestination zu öffnen. Der bald abtretende US-Präsident Donald Trump (74) sprach auf Twitter von einem «grossartigen Start» und nutzte die Mission, um auf die Nasa-Erfolge während seiner Amtszeit hinzuweisen. «Nasa war eine geschlossene Katastrophe, als wir übernahmen. Jetzt ist es wieder das mit Abstand 'heisseste', fortschrittlichste Weltraumzentrum der Welt!», so Trump, der bei der Wahl am 3. November seinem Herausforderer Joe Biden (77) unterlag. Dieser gratulierte unmittelbar nach dem Start. Dieser sei ein Beleg für die Kraft der Wissenschaft «und für das, was wir erreichen können, wenn wir unsere Innovation, Einfallsreichtum und Entschlossenheit zäumen». (kes)

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