Mohamed Nasheed (49) hatte zuletzt als Oppositionsführer in dem Inselstaat im Indischen Ozean im Gefängnis gesessen, durfte dann aber im Januar zu einer medizinischen Behandlung nach Grossbritannien ausreisen. Er habe keine andere Wahl, als aus dem Exil gegen Präsident Abdulla Yameen zu arbeiten, erklärte Nasheed.
Umstrittene Verurteilung
Die Regierung in Malé zeigte sich «enttäuscht», sollte sich bestätigen, dass Grossbritannien an dieser «Scharade» zur Vermeidung einer Haftstrafe mitmache. Eine Sprecherin des britischen Innenministeriums sagte auf Anfrage, prinzipiell würden einzelne Fälle nicht kommentiert. Nach seiner Ankunft in Grossbritannien war Nasheed von Premierminister David Cameron empfangen worden.
Nasheed sass wegen einer umstrittenen Verurteilung gemäss den Antiterrorgesetzen im Gefängnis. Er war 2008 der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes geworden. 2012 wurde er nach eigenen Angaben durch einen Putsch gestürzt und zu 13 Jahren Haft verurteilt. Die UNO und zahlreiche westliche Staaten hatten den Prozess und die Verurteilung scharf kritisiert.
Amal Clooneys grösster Sieg
Der Fall ist der bisher grösste Erfolg von Anwältin Amal Clooney (37). Die Gattin von George Clooney (55) kämpfte für seine Freilassung (BLICK berichtete). Vergangenen Januar durfte Nasheed dann die Malediven verlassen. (sda/gru)