Der französische Staatschef Emmanuel Macron ist offiziell ins Rennen um die nächste Präsidentschaft eingestiegen. Der Mitte-Politiker gab am Donnerstagabend seine Kandidatur für die Wahlen im April bekannt. Die Zeitung «Libération» stellte einen Brief Macrons an die Bevölkerung online, der am Freitag auch in den gedruckten Zeitungen des Landes veröffentlicht wird.
Damit bewirbt sich der 44-Jährige für eine zweite Amtszeit im Élyséepalast, den er seit 2017 leitet. In Umfragen landet Macron seit Monaten mit rund 25 Prozent Zustimmung auf Platz eins und damit vor der Rechten Marine Le Pen, der Konservativen Valérie Pécresse und dem Rechtsextremem Éric Zemmour.
Macron bittet um Vertrauen der Bevölkerung
«In den letzten fünf Jahren haben wir gemeinsam eine Vielzahl von Prüfungen überstanden. Terrorismus, Pandemie, Rückkehr der Gewalt, Krieg in Europa: Selten war Frankreich mit einer solchen Anhäufung von Krisen konfrontiert», schrieb Macron, der auf die Ankündigung seiner Kandidatur in einer Rede wegen des Ukraine-Kriegs verzichtete. «Wir haben nicht alles erreicht», mit der heutigen Erfahrung würde er einige Entscheidungen anders treffen.
Aber die während seiner Amtszeit eingeleiteten Veränderungen hätten vielen Franzosen zu einem besseren Leben und Frankreich zu mehr Unabhängigkeit verholfen. Die Krisen der letzten zwei Jahre zeigten, dass dieser Weg fortgesetzt werden müsse. «Deshalb bitte ich Sie um Ihr Vertrauen für eine weitere Amtszeit als Präsident der Republik. Ich bin Kandidat, um gemeinsam mit Ihnen angesichts der Herausforderungen des Jahrhunderts eine einzigartige französische und europäische Antwort zu finden», schrieb der Präsident. (SDA)