Wie viele Personen stecken eigentlich noch in der Höhle?
Heute Dienstag hat die letzte Rettungsaktion begonnen. Jetzt sollen der letzte Bub samt Trainer aus der Höhle befreit werden. Bislang gelang es den Rettern, elf Buben aus der Höhle zu befreien. Doch es wartet noch mehr Arbeit auf die Einsatzkräfte. Denn: Neben den noch Eingeschlossenen müssen auch vier Retter aus der Höhle geholt werden. Darunter ist ein australischer Mediziner, der ausharrte, um im Notfall Erste Hilfe leisten zu können.
Die Taucher sind aber optimistisch, dass heute alle aus der Höhle geholt werden können. Auf Facebook schreibt die thailändische Eliteeinheit Navy Seals: «Wir werden zusammen feiern. Hooyah!»
Wie kam es zu dem Höhlen-Drama?
Am 23. Juni besuchte eine zwölfköpfige Fussball-Mannschaft samt Trainer die Tham-Luang-Höhle im Norden Thailands. In Folge des Monsunregens wurden Teile der Höhle plötzlich überschwemmt – das Wasser versperrte den einzigen Ausgang. Die Gruppe war in der Höhle gefangen. Eine Rettung war erst am letzten Sonntag möglich. Zunächst wollte man die Eingeschlossenen durch die Höhlendecke befreien. Dieser Plan wurde aber verworfen. Es hätte zu lange gedauert. Deswegen werden nun spezielle Taucher eingesetzt.
Kann Elon Musk helfen?
Voller Tatendrang ist Tesla-Boss Elon Musk nach Thailand gereist, um den eingeschlossenen Kindern zu helfen. Dafür brachte er extra ein spezielles Mini-U-Boot mit, angefertigt aus Raketenteilen. «Das Mini-U-Boot ist bereit, wenn nötig», twitterte der Tesla-Boss gestern stolz. Doch zum Einsatz kommen wird es nicht. Denn das Mini-U-Boot sei für die Rettung nicht brauchbar, sagte der verantwortliche Einsatzleiter Narongsak Osottanakorn. Es sei zwar technologisch komplex und fortschrittlich, so könne man das U-Boot aber nicht in die Höhle bringen. Kein Problem für Musk. Er werde das U-Boot vor Ort lassen, falls es in Zukunft gebraucht werde, teilte er mit.
Warum konnten immer nur ein paar Kinder gerettet werden?
Die Bergung ist kompliziert und mühsam. Der Weg aus der Höhle ist rund vier Kilometer lang. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen. Angebunden an Taucher müssen die Buben durch Schlamm und Wasser gebracht werden. Keine leichte Aufgabe, denn die Rettungsaktion ist äusserst gefährlich. Ein Taucher kam am Freitag sogar ums Leben. Damit die Jungs nicht in Panik geraten, wurden sie zuvor auf die Tauchgänge vorbereitet und während der Rettung sogar etwas betäubt.
Wieso können die Buben nicht ans WM-Final nach Moskau?
Das Höhlen-Drama der eingeschlossenen Fussballmannschaft bewegt die Welt. Und lässt auch den internationalen Fussballverband Fifa nicht kalt. So lud Fifa-Präsident Gianni Infantino die zwölf Buben samt Trainer nach Moskau zum WM-Final ein. Ein Traum für die jungen Sportler. Doch daraus wird nichts: Sie müssen im Spital bleiben. Dort stecken die Geretteten in Quarantäne und werden von den Ärzten durchgecheckt. Heisst: Statt Stadion ist Betthüten angesagt.
Wie geht es den bisher Geretteten?
Die Buben liegen im achten Stock des Provinzspitals von Chiang Rai. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wurden mit Vitaminen und Antibiotika behandelt. Einige wiesen eine niedrige Körpertemperatur auf, zwei Buben haben eine Lungenentzündung. Aber eine gute Nachricht: Keiner der bisher Geretteten hat Fieber. Und nicht nur das: Die Jungs haben Appetit. Einer wünschte sich das thailändische Gericht Pad Kra Pao. Frittiertes mit Reis und Basilikum. Doch dafür sind die Mägen der Buben noch zu schwach. Sie sind auf eine spezielle Diät gesetzt.
Wieso dürfen die Eltern ihre Kinder nicht umarmen?
Sie sind zwar aus der Höhle befreit, doch endlich ihren Eltern um den Hals fallen können die Buben noch nicht. Denn bislang trennt sie eine Glasscheibe. Eine Schutzmassnahme, um das geschwächte Immunsystem der Buben nicht zu gefährden. Heisst für die Geretteten: Ein Wiedersehen ist nur durch eine Scheibe möglich.
Nicht die einzige Sicherheitsmassnahme: So werden die Buben mit verbundenen Augen aus der Höhle gebracht, um sie vor dem grellen Tageslicht zu schützen.