Diese Meldung sorgte für Furore: Meta-Chef Mark Zuckerberg (37) drohte mit einem Europa-Shutdown. Facebook und Instagram wären damit Geschichte. Das Angebot könnte eingestellt werden. Eine absolute Horror-Vorstellung für Millionen Nutzer und Influencer. Doch genau davor warnte Zuckerberg im kürzlich veröffentlichten Jahresbericht. Hintergrund: ein Streit um die Nutzerdaten.
Denn auch die Infos von Nutzern aus Europa landen schliesslich auf Servern, die in den USA stehen. Die Daten nutzt Facebook-Mutter Meta zum Beispiel, um personalisierte Werbung auszuspielen. Eine wichtige Einnahmequelle. Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn die EU will den Datenschutz verschärfen. Und genau das ist Zuckerberg ein Dorn im Auge.
Nur auf Geschäftsrisiko hingewiesen
Nun stellt Meta im Facebook-Newsroom klar: «Wir haben absolut nicht die Absicht, uns aus Europa zurückzuziehen; das wollen wir natürlich nicht.» Weiter heisst es auf der Firmenseite, man habe nie damit gedroht, Europa zu verlassen. Nein! «Wie 70 andere Unternehmen in der EU und den USA sehen wir ein Geschäftsrisiko, das sich aus der Unsicherheit im Zusammenhang mit internationalen Datenübertragungen ergibt», heisst es weiter. Dieses Risiko wurde wegen Börsenregeln im Quartalsbericht erwähnt.
Und das sei keineswegs neu. Im Anschluss folgt eine lange Erklärung, wie wichtig die internationale Datenübertragung sei. Kein Wunder: Schliesslich verdient Meta damit sein Geld.
Sollte es wirklich zu einer Verschärfung kommen, dann könnte es zu einem Rechtsstreit kommen. Die EU und Meta arbeiten weiterhin an einem Kompromiss.
Klar ist aber auch, dass Facebook alles tut, um negative Schlagzeilen zu vermeiden. Letzte Woche tauchte die Facebook-Aktie nach schlechten Zahlen um 26 Prozent. Über 200 Milliarden Dollar Firmenwert wurden ausradiert. Zuckerberg alleine verlor 30 Milliarden Dollar Vermögen – immerhin «nur» dem Papier. (jmh)