Seit vergangenem Mittwoch steckt eine Swiss-Maschine im kanadischen Iqaluit fest. Ein Defekt am Getriebegehäuse führte dazu, dass das Flugzeug auf dem Provinzflughafen landen musste. Nun geht es darum, das kaputte Triebwerk zu ersetzen. Keine leichte Aufgabe, wie Swiss gegenüber BLICK erklärt.
«Derzeit sind die beiden Teams dabei, die Vorbereitungsarbeiten für den anstehenden Triebwerkswechsel vorzunehmen. Da vor Ort jedoch erschwerende Wetterbedingungen herrschen, wird dies noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen», sagt Swiss-Sprecher Stefan Vasic.
Denn vor Ort haben Techniker der Swiss sowie des Triebwerkherstellers GE mit eisigen Temperaturen zu kämpfen. Der Winter in Iqaluit ist hart: Derzeit wütet dort ein kalter Wind, die Temperaturen zeigen bis zu –30 Grad an, zudem fällt von Zeit zu Zeit ein bisschen Schnee.
Triebwerk warm eingepackt
Wegen der Kälte wurden auch Heizzelte rund um das defekte Triebwerk installiert, wie Bilder des Fotografen Frank Reardon zeigen. Geliefert wurde das Zelt von einem der grössten Flieger der Welt: einer Antonow An-124. Mit an Bord war auch das rund acht Tonnen schwere Ersatztriebwerk. Kostenpunkt ab der Stange laut Hersteller: 27,5 Millionen US-Dollar – Transport- und Einbaukosten nicht einberechnet.
Beim defekten Flieger handelt es sich um eine zweistrahlige Boeing 777-300ER, welche die Swiss erst letzten Mai in Betrieb genommen hat. Die Maschine gilt als neues Flaggschiff der Airline.
Wie teuer die Reparatur effektiv sein wird, wollte Swiss auf Anfrage nicht sagen. «Dies ist Gegenstand weiterer Abklärungen», sagt Swiss-Sprecher Stefan Vasic zu BLICK. Abgeklärt wird dies auch deshalb, weil die Swiss für solche Schadensfälle über Garantien und Versicherungen verfügt. Sprich: Wer unter dem Strich für den Schaden aufkommt, ist noch offen.
Nicht nur die Reparatur des Triebwerks verursacht Kosten. Dazu kommen:
- Miete einer Antonow und Flug nach Iqaluit.
- Standzeit der Antonow in Iqaluit.
- Standzeit der gestrandeten Boeing.
- Rettungsflug mit einer Swiss-Maschine von New York nach Iqaluit.
Aus Sicht der Swiss ist es für den Moment wichtiger, die eigentliche Ursache herauszufinden. «Ziel ist es, unser Flugzeug so schnell wie möglich wieder nach Hause zu holen. Wann dies der Fall sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar», sagt Swiss-Sprecher Stefan Vasic weiter. Eine Einschätzung gibt hingegen das lokale Medium «Nunatsiaq Online»: Sie rechnen, dass die Swiss-Maschine noch mehrere Wochen in Iqaluit bleibt. (pma)