In dem betroffenen Betrieb seien alle Tiere geschlachtet worden, teilte die Landwirtschaftskammer am Sonntagabend mit. Zudem sei eine Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb eingerichtet worden. Es ist der zweite Ausbruch von Vogelgrippe in diesem Winter im Südwesten.
Zugvögel über der Stopfleber-Region
Zuvor waren im Norden des Landes acht Fälle bekannt geworden. Bereits seit Anfang November müssen Geflügelzüchter in Frankreich alle Tiere einsperren, um die Ansteckung durch Wildtiere zu verhindern.
«Wir befinden uns auf der Strecke der Zugvögel aus Nordeuropa, wo sich das Virus schnell ausbreitet», sagte Marie-Hélène Cazaubon, Vorsitzende der Landwirtschaftskammer im Département Les Landes. Die Enten und Gänse, die zu Weihnachten verspeist werden sollen, hätten die Zuchtbetriebe bereits verlassen, fügte sie hinzu.
Vogelgrippe wurde schon letztes Jahr zum Problem
Im vergangenen Winter hatte sich die Vogelgrippe in Frankreich stark ausgebreitet. Etwa 15 Départements waren betroffen gewesen. Insgesamt waren 3,5 Millionen Tiere geschlachtet worden.
Der Südwesten Frankreichs ist für die umstrittene Delikatesse der Stopfleber bekannt. Mehrere Kommunen, die grüne Bürgermeister haben, haben in den vergangenen Jahren Gänseleber bei Empfängen und Weihnachtsfeiern im Rathaus verbannt. Dazu zählen etwa Lyon, Strassburg und Grenoble.
Die Produzenten der Stopfleber und manche Politiker aus dem Südwesten protestieren dagegen. Sie verweisen auf die kulinarische Tradition in Frankreich und auf die heutige Methode des Stopfens, die das Tierwohl besser respektiere als früher.
(AFP)