«Alle rannten um ihr Leben»
Terroranschlag auf Strand in Somalia fordert zahlreiche Tote

Ein Angriff der islamistischen Al-Shabaab-Miliz auf den beliebten Lido Beach in der somalischen Hauptstadt Mogadischu hat 32 Menschen das Leben gekostet. Über 60 Personen wurden verletzt.
Publiziert: 03.08.2024 um 03:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2024 um 10:11 Uhr
Eine Ambulanz in der Nähe des Anschlagsortes: In den sozialen Medien verbreiten sich Schreckensbilder mit blutenden Menschen am Strand.
Foto: Screenshot X/@ravipandey2643
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Islamisten haben am Freitag ein Hotel und den beliebten Strand Lido Beach in der somalischen Hauptstadt Mogadischu angegriffen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden 32 Menschen getötet. 63 Menschen seien verletzt worden. Es müsse aber davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Opfer noch höher sei. Auch nach Mitternacht (Ortszeit) kämpften Sicherheitskräfte noch gegen die Angreifer. 

«Ich wurde durch ein Artilleriegeschoss am Arm verletzt», sagt Shamso Abdi, die mit Freunden den Abend im Lido Beach Hotel verbrachte. Einer ihrer Freunde habe Kopfverletzungen erlitten und sei in einem kritischen Zustand. In dem Hotel sei Panik ausgebrochen, sagt sie der Deutschen Presse-Agentur. «Alle rannten um ihr Leben.»

Unübersichtliche Lage

In sozialen Medien verbreiten sich Schreckensbilder: Menschen fliehen in Panik vom Strand, andere liegen blutend und schreiend im Sand, wie Bilder und Videos von Augenzeugen zeigen. Im Hintergrund sind Schüsse zu hören. Rettungsteams konnten nicht zu den Verletzten vordringen, da weiterhin geschossen wurde.

Die Lage war unübersichtlich. Ausser Schüssen waren auch Explosionen zu hören. Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf, um die zahlreichen Verletzten zu versorgen. Einige Angehörige getöteter Strand- und Hotelbesucher posteten die Bilder ihrer Liebsten in sozialen Medien, andere suchten verzweifelt nach Informationen über den Verbleib von Freunden oder Verwandten, über deren Schicksal sie nichts wussten.

Terrormiliz reklamiert Anschlag für sich

Der Lido Beach ist gerade am Wochenende ein beliebtes Ziel der Einwohner von Mogadischu. Den Schüssen ging nach Polizeiangaben eine Explosion durch einen Selbstmordattentäter voraus.

Die Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte in ihrem Rundfunksender den Anschlag für sich. Die Islamisten kontrollieren Gebiete in Teilen Somalias, wurden in den vergangenen Jahren aber aus der Hauptstadt zurückgedrängt.

Dennoch kommt es immer wieder auch in Mogadischu zu Anschlägen auf Regierungseinrichtungen und auf Hotels oder Restaurants, in denen ein aus der Sicht der Islamisten westlicher Lebensstil herrscht. So starben bereits im Juli bei einem Terrorangriff auf ein Lokal während des Finals der Fussball-Europameisterschaft elf Menschen.

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