Albtraum am Flughafen
US-Studentin (21) kassiert ein Jahr Haft in Dubai

Eine 21-jährige US-Studentin erlebt gerade einen Albtraum in Dubai. Seit Monaten sitzt sie fest – und nun muss sie ein Jahr ins Gefängnis. Für eine Lappalie.
Publiziert: 03.10.2023 um 05:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2023 um 07:12 Uhr
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Elizabeth Polcano De Los Santos sitzt in Dubai fest.
Foto: Screenshot

Eine Studentin aus New York war am 14. Juli mit einer Kollegin auf dem Weg nach Istanbul, mit Zwischenstopp in Dubai. Elizabeth Polcano De Los Santos (21) trug dabei eine vom Arzt verordnete Taillenstütze, eine Art Korsett, da sie kurz zuvor operiert worden war. 

Als die Flughafenmitarbeiter sie aufforderten, die Stütze abzuziehen, wurde Polcano De Los Santos in einen separaten Raum mit weiblichen Sicherheitsbeamten geführt. 

Dort hätten ihr die Frauen geholfen, die mit vielen Sicherheitsnadeln versehene Stütze auszuziehen, seien dabei aber sehr grob gewesen, gibt Polcano De Los Santos in einer Pressemitteilung der Organisation «Detained in Dubai» an. Ausserdem hätten sie nur gelacht, als sie sie gebeten habe, ihr das komplizierte Kleidungsstück wieder anzuziehen. 

«Ich hatte Angst»

«Ich habe mich unwohl gefühlt und hatte Angst», sagte Polcano De Los Santos gemäss der Mitteilung. Als das Personal ihre Bitte ignorierte, versuchte sie, ihre Kollegin zu rufen, damit diese ihr beim Anziehen helfen konnte. Polcano De Los Santos berührte dabei beim Ausgang laut eigenen Angaben eine Beamtin am Arm, die ihr den Weg versperrte, um an ihr vorbei ihre Freundin zu rufen. 

Dann eskalierte die Situation: Polcano De Los Santos wurde wegen «Berührung der Zollbeamtin» in Gewahrsam genommen und stundenlang festgehalten. Weiterreisen durfte sie ebenfalls nicht. Mehr noch: Ihr wurde verboten, auszureisen, da das Verfahren erst abgeschlossen werden musste. Seither sass sie in Dubai fest, zog von Hotel zu Hotel. 

Unklar, ob sie Haft absitzen muss

Jetzt droht ihr Schlimmeres, als in Hotels festzusitzen: Ein Gericht verurteilte sie nun zu einer Haftstrafe von einem Jahr. Radha Stirling, Geschäftsführerin der Organisation «Detained in Dubai», einer Organisation, die Ausländern bei Verfahren in Dubai hilft, sagte, dass es möglicherweise Hoffnung für die junge Amerikanerin gebe. 

So sei ihr gesagt worden, dass sie wohl nur so lange im Gefängnis bleiben müsse, bis sie einen Flug raus aus den Vereinigten Arabischen Emiraten buche. Unklar ist, wo sie derzeit festgehalten wird. «Das ist eine extreme Situation für eine 21-Jährige.» (neo)

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