Alarm wegen lebensgefährlicher Hirnhautentzündung
Besucher von Berliner Sex-Club sollten dringend zum Arzt

Am Samstag infizierte sich ein Besucher des Berliner KitKatClubs mit der lebensgefährlichen Meningokokken-Meningitis. Die Ansteckung erfolgt über Flüssigkeiten aus dem Mund- und Rachenraum.
Publiziert: 03.10.2018 um 13:30 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2018 um 13:34 Uhr
In Berlins bekanntestem Sex-Club werden auf der Tanzfläche Körperflüssigkeiten ausgetauscht. Das könnte den Besuchern nun zum Verhängnis geworden sein.
Foto: Getty Images

«Partys für zivilisierte Leute» – so wirbt der KitKatClub augenzwinkernd auf seiner Webseite. Doch in der Köpenicker Strasse 76 in Berlin-Reinickendorf wird nicht nur einfach getanzt und getrunken: Der Club ist der bekannteste Sex-Treff der Stadt.

Nackte Menschen auf der Tanzfläche und der Austausch von Körperflüssigkeiten gehören zum Konzept. Wer möchte, kann mitten im Club Geschlechtsverkehr haben. Doch jetzt warnt das zuständige Bezirksamt: Alle Partygäste, die am Wochenende im Berliner KitKatClub feierten, sollten schleunigst zum Arzt!

Kann zum Tod führen

Laut dem Amt infizierte sich am Samstag ein Besucher mit einer lebensgefährlichen Hirnhautenzündung. Die Meningokokken-Meningitis wird über Flüssigkeiten aus dem Mund- und Rachenraum übertragen und kann unbehandelt zum Tod führen.

Übliche Symptome sind starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, Nackensteifheit und schwerstes Krankheitsgefühl. Innerhalb weniger Stunden kann sich ein schweres, lebensbedrohliches Krankheitsbild entwickeln. Zur Behandlung und Vorbeugung verschreiben Ärzte in der Regel Antibiotika.

Auch in der Schweiz gibt es Meningokokken

Es gibt verschiedene Arten der bakteriellen Hirnhautentzündung. Bislang wissen die Behörden, dass die im Club übertragenen Meningokokken zu einer der Gruppen A, C, Y, W135 gehören. Nach Informationen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen lassen sich im Schnitt rund 35 Prozent aller Meningokokken-Fälle in der Schweiz der Gruppe C zuordnen.

A, Y und W135 kommen hierzulande nur selten vor, in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara jedoch häufiger. Wer dort hinreist, sollte sich impfen lassen. (kin)

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