Aktivisten wollen Twitter-Übernahme stoppen
«Demagogen kein Megaphon in die Hand geben»

Aktivisten wollen rigorose Prüfung durch Aufsichtsbehörden durchsetzen.
Publiziert: 03.06.2022 um 21:19 Uhr
Foto: JIM WATSON

Aktivisten haben eine Kampagne gegen die Twitter-Übernahme durch den Unternehmer Elon Musk gestartet. «Elon Musk ist ein Wolf im teuren Schafspelz und seine Twitter-Übernahme ist durch Ego und Missgunst motiviert», erklärte die Leiterin der Organiation Accountable Tech, Nicole Gill, am Freitag. «Wenn wir diesen Deal nicht stoppen, wird er Demagogen und Extremisten ein Megaphon in die Hand geben.»

Die an der Aktion beteiligten Organisationen wollen Druck auf die US-Börsenaufsicht SEC und andere Behörden ausüben, damit diese bei der Prüfung des Übernahmegeschäft genau hinschauen. Sie wollen ausserdem Aktionäre und Werbekunden von Twitter überzeugen, sich gegen den Kauf des in San Francisco ansässigen Technologieunternehmens durch Musk auszusprechen. Beteiligt sind rund ein Dutzend Organisationen wie SumOfUs und Media Matters for America.

Der Tesla-Gründer hatte im April 44 Milliarden Dollar (41,1 Milliarden Euro) für Twitter geboten. Das Unternehmen teilte nun mit, dass die Übernahme einen Schritt näher gerückt sei, da die Frist für eine Anfechtung nach dem US-Kartellrecht abgelaufen sei. Der Kauf muss aber noch von anderen Regulierungsbehörden geprüft und von den Aktionären genehmigt werden.

Die SEC hat bereits eine Reihe von Fragen an den Milliardär adressiert. Darin geht es unter anderem um Musks Kauf von 73,5 Millionen Twitter-Aktien Anfang April. Die Börsenaufsicht wirft ihm vor, diesen Aktienkauf nicht zeitgerecht angezeigt zu haben, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er zwei Wochen später die geplante Übernahme von Twitter ankündigte.

Musk sieht sich ausserdem mit einer Klage von Aktionären konfrontiert, die ihn beschuldigen, den Aktienkurs von Twitter mit öffentlichen Äusserungen bewusst beeinflusst zu haben. Der Unternehmer ist selbst auf Twitter sehr aktiv, was ihm in der Vergangenheit bereits wiederholt den Vorwurf der illegalen Marktbeeinflussung einbrachte. (AFP)

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