Allerdings seien die Erfolge weiter zerbrechlich, warnte Ban laut einer am Donnerstag vorab veröffentlichten Erklärung zum Welt-Aids-Tag am Montag. So lebten heute 35 Millionen Menschen mit HIV, darunter 19 Millionen, ohne von der Infektion zu wissen.
«Die Aids-Epidemie nimmt in Osteuropa, Zentralasien und dem Mittleren Osten zu - nicht zuletzt bedingt durch Stigmatisierung, Diskriminierung und Strafgesetze», kritisierte Ban. Zudem gebe es «bedeutende Lücken im Umgang mit bestimmten Schlüsselgruppen».
So erhalte jedes dritte infizierte Kind nicht die nötige Behandlung. Junge Frauen seien in Ländern mit hoher HIV-Rate besonders gefährdet. Hilfsorganisationen erhielten oft nicht die nötige Unterstützung. «Wir dürfen niemanden zurücklassen», mahnte der UNO-Generalsekretär.
Positiv hob Ban hervor, dass bei 1,16 Millionen Neugeborenen eine Infektion mit dem Virus durch antiretrovirale Medikamente verhindert werden konnte. Es werde daran gearbeitet, bis 2015 für 15 Millionen Menschen antiretrovirale Therapien zugänglich zu machen und die Ansteckung von Mutter zu Kind innerhalb der nächsten Jahre zu beseitigen.
Bei der Ebola-Epidemie in Westafrika hätten sie von der Erfahrung der Aids-Bekämpfung profitiert, erklärte Ban. Zum Welt-Aids-Tag rufe er nun die Staaten der Welt auf, wie vereinbart bis 2030 Aids zu beseitigen.