Afghanistan
Taliban bekräftigen Arbeitsverbot für Frauen bei NGOs

Die regierenden Taliban haben den in Afghanistan tätigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) mit dem Entzug der Lizenz gedroht, falls sie Frauen beschäftigen. Das afghanische Wirtschaftsministerium bekräftigte damit ein bereits im Dezember 2022 verhängtes Verbot.
Publiziert: 29.12.2024 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2024 um 17:25 Uhr
ARCHIV - Ein Taliban-Kämpfer steht Wache während eine Frau vorbeiläuft. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa
Foto: Ebrahim Noroozi
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 haben die Islamisten die Rechte von Frauen in Afghanistan systematisch eingeschränkt. So dürfen Mädchen und Frauen nicht über die Primarschule hinaus Bildungseinrichtungen besuchen. Die international nicht anerkannte Regierung hatte zunächst gesagt, dies sei eine «vorübergehende Aussetzung» bis ein sicheres Umfeld für den Schulbesuch der Mädchen geschaffen sei. Doch seither hat sich nichts getan.

Die Taliban behaupten, ihre Massnahmen seien nötig, um das Gesetz des Landes, die gesellschaftlichen Normen und die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten. Sie bestreiten zugleich, dass Frauenarbeit komplett verboten wäre. Ihnen zufolge sind bisher fast 9000 Arbeitsgenehmigungen erteilt worden.

Anfang Dezember hatten die Taliban laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Frauen auch die Ausbildung im medizinischen Bereich verboten. Nach Auskunft von Instituten wurden auch Ausbildungen zur Krankenschwester oder Hebamme «bis auf weiteres» eingestellt.

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