Afghanistan
Schweiz hält an Hilfe trotz Frauen-Verboten fest

Die Schweiz bleibt in Afghanistan trotz des Verbots von Frauen in Hilfswerken humanitär engagiert. Zurzeit klärt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ab, wie sie das Budget von 30 Millionen Franken am effizientesten einsetzen kann.
Publiziert: 22.01.2023 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2023 um 14:42 Uhr
Für Patricia Danzi, Direktorin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, kommt es nicht in Frage, dass Frauen nicht weiterhin fürs Deza in Afghanistan arbeiten dürfen. (Archivbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

«Jetzt, wo es am schwierigsten ist, brauchen sie uns am meisten», sagte Deza-Chefin Patricia Danzi im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Zentral sei es, dass auch Frauen weiterhin für Hilfswerke arbeiten könnten.

Es sei daher möglich, dass ein Teil der Gelder vermehrt in Regionen eingesetzt werden, wohin Afghaninnen und Afghanen flüchteten, wie beispielsweise in Pakistan.

Das Schweizer Deza-Büro wird weiterhin aus Pakistan arbeiten. Die Rückkehr des Büros in die afghanische Hauptstadt Kabul ist laut Danzi an Bedingungen wie regelmässige kommerzielle Flüge und eine funktionierende medizinische Versorgung geknüpft. Das Haus in Kabul stehe noch. «Die Taliban haben einen Zettel an die Tür gehängt, auf dem steht, dass unsere diplomatische Mission nicht betreten werden darf», sagte Danzi.

Nachdem die Taliban ein Verbot von Frauen bei der Arbeit von Nichtregierungsorganisationen gefordert hatte, zeigten sich mehrere Schweizer Hilfswerke besorgt. Darunter etwa das Kinderhilfswerk Terre des hommes. Hebammen, Ärztinnen und Sozialarbeiterinnen würden an der Arbeit gehindert, teilte das Hilfswerk Ende Dezember mit. (SDA)

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