Drei Frauen haben eine neue Sammelklage gegen Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe eingereicht. Eine der Frauen wirft dem einstigen Hollywoodmogul vor, sie 2011 bei einem geschäftlichen Treffen vergewaltigt zu haben.
Wie aus der am Freitag in New York eingereichten Klage hervorgeht, verfügte Melissa Thompson demnach sogar über eine Videoaufnahme des Übergriffs, gab diese aber unwissentlich an Weinsteins Anwalt Ben Brafman weiter.
Beweisvideo dummerweise ausgehändigt
Nach Angaben der Kanzlei Hagens Berman hatte Thompson sich in dem Glauben an Brafman gewandt, dass er Opfer Weinsteins vertrete. Mit einem Täuschungsmanöver sei sie dann dazu gebracht worden, den Weinstein-Anwälten die Beweise zu übergeben. «Melissa hat erst davon erfahren, dass Brafman Weinsteins Hauptstrafverteidiger war oder werden sollte, als sie das Beweisvideo schon übergeben hatte», klagen ihre Anwälte.
Neben Thompson haben sich noch die Schauspielerinnen Caitlin Dulany und Larissa Gomes der Klage angeschlossen. Dulany wirft Weinstein vor, sie 1996 in ihrer Wohnung und beim Filmfestival in Cannes attackiert und bedroht zu haben. Gomes schildert einen Übergriff in einem Hotelzimmer.
Mehr als hundert Frauen
Bereits mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Stars wie Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow, werfen Weinstein vor, sie sexuell belästigt oder gar vergewaltigt zu haben. Der Ex-Produzent versichert dagegen, der Sex sei immer einvernehmlich gewesen.
Am Mittwoch war Weinstein von einer Grand Jury in New York wegen Vergewaltigung und erzwungenen Oralverkehrs angeklagt worden. Am Freitag vergangener Woche erschien er zur Verlesung der Anklageschrift durch die Staatsanwaltschaft erstmals vor Gericht. Am kommenden Dienstag muss der einstige Hollywoodmogul erneut zu einer Gerichsanhörung erscheinen. Dabei dürfte er auf nicht schuldig plädieren. (SDA)