Die Helfer vermuteten weitere Opfer unter den Müllmassen. Anwohner sollten nun umgesiedelt werden, kündigte Kuma am Sonntag an.
Auf der Müllkippe Koshe wird seit mehr als 50 Jahren der Abfall Addis Abebas gelagert. Für einige Jahre war sie stillgelegt, wurde aber kürzlich wieder in Betrieb genommen, weil Bauern eine geplante Deponie in ihrer Region blockiert hatten.
Das Unglück ereignete sich am Samstagabend. Der Erdrutsch an der Müllkippe zerstörte mehr als 30 Häuser. Unter den Toten seien Personen, die den Müll nach brauchbaren Dingen durchsucht hätten, sagte Behördensprecherin Dagmawit Moges.
Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass sich offenbar ein Teil eines Müllbergs gelöst hatte. Mehrere ärmliche Hütten auf der Müllkippe Koshe und in einem angrenzenden Armenviertel wurden verschüttet. Aus dem Müll ragten Bauteile der zerstörten Hütten hervor.
Mit sechs Baggern wurde am Sonntag nach möglichen weiteren Verschütteten gesucht. Die Polizei musste Schaulustige von der Müllkippe fernhalten.
Koshe bedeutet in der Landessprache «Schmutz». Die Stadtverwaltung baut derzeit nach Angaben ihrer Sprecherin eine neue Müllkippe für die rasant wachsende Hauptstadt, in der bereits vier Millionen Menschen leben.