«Wir haben nicht vor, dem Sudan oder Ägypten zu schaden», erklärte Ahmed nach einem Treffen mit Sudans Präsidenten Omar al-Bashir in Khartum am Donnerstag. Von der Nutzung des Nils würden alle drei Länder profitieren, betonte der äthiopische Regierungschef.
Ägypten sieht durch den Staudamm seine Wasserversorgung in Gefahr, die fast ausschliesslich vom Nilwasser abhängt. Das Land pocht auf seine «historischen Rechte» aus Verträgen der Jahre 1929 und 1959. Demnach habe Kairo ein Vetorecht gegen Projekte flussaufwärts seiner Grenzen.
Ahmed versicherte, sein Land werde die Nachteile des Projekts «in einer sehr verantwortungsvollen Weise» minimieren. Äthiopien baut seit 2012 an dem vier Milliarden Dollar teuren Staudamm. Eigentlich sollte er 2017 in Betrieb genommen werden, doch äthiopischen Medien zufolge sind erst 60 Prozent des Staudamms gebaut. Er soll einmal 6000 Megawatt Strom pro Jahr produzieren.
Im März 2015 hatten sich die drei Nil-Anrainer auf ein Grundsatzabkommen zum Renaissance-Damm geeinigt. Die Gespräche über ein endgültiges Abkommen stocken jedoch seit Monaten. Ein Treffen im vergangenen Monat blieb ohne Ergebnis.