Das teilten Vertreter von Sicherheits- und Gesundheitsbehörden mit. Die Attentäter griffen mindestens fünf Kontrollpunkte der Sicherheitskräfte an. Es entbrannten schwere Gefechte, bei denen nach Armeeangaben auch drei mit Flugabwehrgeschützen ausgerüstete Gelände-Wagen zerstört wurden.
Zu den Taten bekannte sich der ägyptische Ableger der radikalen IS-Miliz, die Sinai-Provinz. Die Gruppe hiess ursprünglich Ansar Beit al-Makdis. Nach einem Treue-Eid auf die Terrormiliz Islamischen Staat (IS) änderte sie ihren Namen.
Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf der Halbinsel Sinai verantwortlich gemacht, die nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 massiv zunahmen.
IS-Kämpfer griffen im Norden der Sinai-Halbinsel nach eigenen Angaben mehr als 15 Kontrollposten der ägyptischen Armee an. Die Dschihadisten setzten bei den Angriffen östlich von Al-Arisch unter anderem mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge und Raketen ein. Die Armee entsandte Apache-Helikopter zur Bekämpfung der Angreifer.
«Das ist Krieg. Die Schlacht geht weiter», sagte ein ranghoher Militär der Nachrichtenagentur AFP. «Angesichts der Zahl der Terroristen und der von ihnen eingesetzten Waffen handelt es sich um beispiellose Angriffe.»
Ziel der Angriffe sei auch eine Polizeiwache, hiess es in Sicherheitskreisen. Extremisten hätten rund um das Kommissariat in Scheich Suweid Sprengsätze deponiert, um Verstärkungskräfte abzuhalten, und die Polizisten dazu gezwungen, im Gebäude zu bleiben. Zudem hätten sie eine Verbindungsstrasse zu einem Armeelager vermint.
Die neuerlichen Angriffe stellen wegen der hohen Zahl getöteter Soldaten und Polizisten eine neue Qualität dar. Sie bedeuten einen Rückschlag für den Militärmachthaber Abdel Fattah al-Sisi, dessen Sicherheitskräfte nicht nur gegen Islamisten, sondern auch gegen fortschrittliche Kräfte mit grosser Härte vorgehen.
In diesen Tagen jährt sich die Amtsübernahme des ehemaligen Präsidenten und Muslimbruders Mursi zum dritten Mal. Genau ein Jahr später war es in Kairo zu Massenprotesten gegen ihn gekommen. Am 3. Juli 2013 war Mursi trotz heftiger Proteste seiner Anhänger von der Armee gestürzt worden.