Der Klippensturz eines Autos am kalifornischen Highway 1, der die achtköpfige Familie Hart vermutlich komplett auslöschte, war laut Ermittlern Absicht. Die Auswertung von Daten des Fahrzeugs und der Beweislage vor Ort ergäben keine Anhaltspunkte für einen Unfall.
Dies sagte Greg Baarts von der California Highway Patrol US-Medien. Vergangene Woche war das der GMC Yukon XL der Familie, zweier Mütter und ihrer sechs Adoptivkinder, bei Mendocino über die Klippe geschossen und mehr als 30 Meter in die Tiefe gestürzt. Die Leichen der beiden 38-Jährigen und von drei Kindern wurden erst drei Tage später unterhalb der Steilklippe auf einem Felsen gefunden.
Von drei weiteren Adoptivkindern fehlte auch am Montag noch jede Spur. Die Behörden vermuten, dass auch sie dem Unfall zum Opfer fielen.
Ermittler Baarts sagte, der Tempomat des Autos sei auf 90 Meilen (144 Stundenkilometer) festgestellt gewesen, als der Wagen über die Klippe fuhr. Es gebe keine Bremsspuren.
Die Familie spielte nach Aussen heile Welt vor. Auf diversen Fotos sind die Kinder Schildern mit schönen Sprüchen zu sehen («Freundlichkeit ist ansteckend»). Doch hinter der Fassade war nicht alles glänzend. Mutter Jennifer Hart wurde einst von der Polizei verhaftet, weil sie eine ihrer Töchter geschlagen haben soll. Sarah Hart bestritt dies, und erzählte, sie hätte ihrer Tochter den «Hintern versohlt».
Auch wurde Kritik laut an den Erziehungsmethoden von Jennifer und Sarah Hart: Ein Nachbar rief bei den Behörden an und behauptete, Sohn Devonte Hart habe mehrfach bei den Nachbarn um Essen gebeten. Zudem soll er sich beim Nachbar darüber beschwert haben, dass er von seinen beiden Müttern mit Hausarrest bestraft wurde. (SDA/bö)