Acht Monate vor den Olympischen Spielen
Morde und Polizeigewalt in Brasilien steigen stark

Die Zahl der Toten durch Polizeieinsätze in Brasilien ist im vergangenen Jahr von 2203 auf 3022 stark gestiegen. Die Polizei von Rio de Janeiro tötete die meisten Menschen.
Publiziert: 02.12.2015 um 04:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:02 Uhr
Polizisten bei gewaltsamen Demonstrationen in Rio de Janeiro 2013. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/ANTONIO LACERDA

In den Grossstädten Brasiliens gerät die Kriminalität und die Polizeigewalt zunehmend ausser Kontrolle. Das «Forum für öffentliche Sicherheit» veröffentlichte dazu in seinem Jahrbuch alarmierende Zahlen. Demnach lag die Todeszahl durch Polizeieinsätze im Jahr 2014 in der Olympiastadt Rio bei 3,5 je 100'000 Einwohner. In São Paulo lag die Zahl bei 2,2 je 100'000 Einwohner.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren überbordende Polizeigewalt in Rio de Janeiro im Vorlauf zu den Olympischen Spielen, vor allem beim Einsatz in den Armenvierteln (Favelas). Landesweit gehe die Zahl der 58'500 gewaltsam gestorbenen Menschen im letzten Jahr zu fast fünf Prozent auf das Konto von Polizeieinsätzen.

Insgesamt stieg die Zahl der Morde in Brasilien von 51'063 auf 53'240, was 26,3 Fällen je 100'000 Einwohnern entspreche. Landesweit wurden 118'379 Waffen beschlagnahmt und 607'373 Menschen sassen im Gefängnis - im ganzen Land waren 666'479 Polizisten tätig.

Unter den Weissen lag die Zufriedenheit mit der Polizei bei 67 Prozent, bei der oft über zu viel Polizeigewalt klagenden schwarzen Bevölkerung bei 62 Prozent. (cat/SDA)

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