Abu Bakr Al-Baghdadi
Frau und Tochter von IS-Chef geschnappt

Die libanesische Armee hat an einem Grenzübergang zu Syrien die Frau und eine Tochter von IS-Chef Abu Bakr Al-Baghdadi festgenommen. Die beiden waren mit gefälschten Pässen unterwegs.
Publiziert: 02.12.2014 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:30 Uhr
Die Frau, von der angenommen wird, dass es sich um Saja al-Dulaimi handelt.
Foto: ZVG

Die libanesische Armee hat nach eigenen Angaben die Frau des Führers der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, festgenommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf libanesische Sicherheitskreise.

Die Festnahme hat demnach bereits vor einigen Tagen stattgefunden. Die Frau hatte offenbar versucht, mit einem gefälschten Pass die Grenze von Syrien zum Libanon zu überqueren.

Den Angaben zufolge wurde die Frau von einer ihrer Töchter begleitet – und nicht von einem Sohn, wie es zunächst hiess. Die Tochter wurde ebenfalls inhaftiert.

Verhör im Hauptquartier

Den Namen und die Nationalität der Festgenommenen gaben die Behörden offiziell nicht bekannt. Reuters zitiert indessen eine anonyme libanesische Quelle, wonach es sich bei der Ehefrau um die Irakerin Saja al-Dulaimi handeln soll.

Al-Dulaimi – offenbar eine von mehreren Gattinnen al-Baghdadis – habe zu den 150 Gefangenen gezählt, die Anfang des Jahres im Austausch gegen 13 verschleppte christliche Nonnen aus einem syrischen Gefängnis freigelassen wurden.

Sie würde nun im Hauptquartier des libanesischen Verteidigungsministeriums befragt, verlautete aus Sicherheitskreisen.

Von der Tochter soll zudem eine DNA–Probe genommen werden, um sicherzustellen, dass es sich wirklich um ein Kind al-Baghdadis handelt.

Ausländische Geheimdienste involviert

Die libanesische Zeitung As-Safir berichtete, ausländische Nachrichtendienste hätten die libanesischen Armee bei der Aktion unterstützt.

Der Islamische Staat hat bislang nicht auf die Festnahme reagiert. Experten werten diese jedoch als harten Schlag gegen die Terror-Organisation, da die inhaftierten Frauen als Druckmittel eingesetzt werden könnten.

Über den Verbleib von al-Baghdadi selbst liegen nach wie vor keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Mitte November berichtete verschiedenen Medien unter Berufung auf das irakische Innenministerium, der IS-Chef sei bei einem US-Luftangriff verletzt oder gar getötet wurden. Von unabhängiger Seite bestätigt wurde das aber nie. (bau)

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