Einen Tag nach dem Absturz eines indonesischen Passagierflugzeugs haben Suchmannschaften Trümmerteile gefunden. Ein Polizeisprecher sagte der amtlichen Nachrichtenagentur Antara, man versuche nun, zu der Stelle vorzudringen. Sie befinde sich nahe des Oskop-Wasserfalls in der entlegenen östlichen Provinz Papua.
In Indonesien ist gestern ein Passagierflugzeug mit 54 Personen an Bord vom Radar verschwunden. Das Flugzeug mit der Flugnummer IL267 war um 7.21 Uhr vom Flughafen der indonesischen Stadt Jayapura in Richtung Oksibil gestartet. Um 7.55 Uhr brach der Kontakt zur Maschine der Trigana Air ab.
44 Erwachsene, fünf Kinder, fünf Crew-Mitglieder
Sofort wurde eine Suchmannschaft losgeschickt, die von der Luft aus die Propellermaschien aufzuspüren versuchte. Doch das Flugzeug – und mit ihm die 44 Erwachsenen, fünf Kinder und fünf Crew-Mitglieder an Bord – blieb bis zum Einbruch der Dunkelheit verschwunden.
Bewohner eines Dorfes bei Oksibil berichteten, sie hätten beobachtet, wie die Maschine in einen Berg gekracht sei, teilt der indonesische Transportminister mit. Ob es Überlebende gibt, ist noch unklar.
Laut der indonesischen Fluggesellschaft war der Funkkontakt mit dem Flugzeug abgebrochen, nachdem der Pilot zehn Minuten vor der geplanten Landung beim Tower darum gebeten hat, in den Sinkflug zu gehen.
Schlechtes Wetter erschwert Suche
Die Gegend um Oksibil in West-Papua ist sehr abgelegen, dünn besiedelt und mehrheitlich von Dschungel bedeckt. Zudem behinderte schlechtes Wetter die Suche nach der vermissten Maschine. «Es ist dunkel und neblig, was die Suche erschwert. Zudem ist das Gebiet gebirgig», hatte ein Sprecher des Transportministeriums in einer ersten Stellungnahme mitgeteilt.
Airline hat Flugverbot in Europa
Das vermisste Flugzeug ist 27 Jahre alt. Die Airline besitzt zehn ATR Flugzeuge und vier Boeing 737. Seit der Gründung der Trigana im Jahr 1991 gab es 14 Zwischenfälle. Wegen mangelnder Flugsicherheit hat die Airline in der Schweiz und in der EU Flugverbot.
In Indonesien kommt es regelmässig zu Flugzeugabstürzen. Im Juli stürzte ein Militärflugzeug auf Sumatra ab. Mehr als 140 Menschen kamen ums Leben. Letzten Dezember stürzte ein Flugzeug der Air Asia auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ins Meer. Alle 190 Menschen an Bord kamen ums Leben. (sas/lha(SDA)