Abschlussbericht zum Germanwings-Absturz
Arzt wollte Todes-Pilot Andreas Lubitz in Klinik einweisen

Regelmässige Tests für Piloten, ob sie aus «psychologischen oder psychiatrischen Gründen» ein Flugzeug fliegen können – das fordert die französische Flugunfallberhörde BEA im Abschlussbericht zur Germanwings-Katastrophe.
Publiziert: 13.03.2016 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:01 Uhr

Am 24. März 2015 zerschellte eine Germanwings-Maschine auf der Strecke von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen. Alle 150 Menschen an Bord starben, darunter auch eine grosse Gruppe an deutschen Schülern. Schon kurz nach dem Crash wurde klar: Der Co-Pilot Andreas Lubitz (27) hatte das Flugzeug der Lufthansa-Tochter absichtlich zum Absturz gebracht.

Heute, knapp ein Jahr nach dem Drama, stellte die französische Flugunfallbehörde BEA den Abschlussbericht vor. Darin bestätigte sie die das Ergebnis des ersten Zwischenberichts vom vergangenen Mai. Lubitz hatte vorgängig an schweren Depressionen gelitten. 

Arzt warnte vor depressivem Piloten

Der Abschlussbericht bringt mehr Licht in die Vorgeschichte des Absturzes. Gemäss den Untersuchungen legte ein Arzt dem Piloten Lubitz die Behandlung in einer psychiatirischen Klinik nahe – zwei Wochen vor dem verheerenden Absturz. Er habe Symptome gezeigt, die mit einer vorgängigen depressiven Phase übereinstimmten.

Lubitz war daraufhin zu mehreren Ärzten gegangen. Keiner von ihnen habe aber die Behörden alarmiert, obwohl er schon länger wiederholt an Depressionen gelitten hatte. Der Pilot hatte sich schon länger mit Selbstmord-Gedanken getragen, wie Auswertungen seines iPads ergaben.

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Germanwings-Copilot Andreas Lubitz während einer Sportveranstaltung 2009 auf dem Flughafen Hamburg.
Foto: Keystone

Neue Regelungen gefordert

Die Experten der BEA fordern nun regelmässige Tests für Piloten, ob sie aus «psychologischen oder psychiatrischen Gründen» ein Flugzeug fliegen können oder nicht. Gemäss «Spiegel.de» wäre eine entsprechende Empfehlung an die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und an die EU-Mitgliedsländer gegangen.

Der Bericht fordert weiter, dass Ärzte künftig verpflichtet werden sollen, Alarm zu schlagen, wenn der Gesundheitszustand eines Piloten für die Öffentlichkeit gefährlich werden könnte. (ent)

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