Konstantin Muraktin (39) will Vergeltung. Am Dienstag wurde der Kampfjet des Russen auf dem Weg zu einem Luftangriff auf syrischem Territorium vom türkischen Militär abgeschossen.
Co-Pilot Oleg Peschkow († 52) konnte sich zwar ebenso wie Muraktin per Schleudersitz retten, wurde aber am Boden von syrischen Rebellen getötet.
Ein Spezialkommando konnte Pilot Muraktin retten. Der ist zurück auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt im Nordwesten Syriens und will keine Zeit verlieren, obwohl er nach dem Absturz noch etwas angeschlagen ist. «Alles in allem geht es mir aber gut», sagte er an einer Pressekonferenz. «Die Medikamente wirken Wunder.»
Muraktin will rasch wieder Luftangriffe in Syrien fliegen. «Ich will es ihnen heimzahlen», sagt der Hauptmann.
Die türkische Armee hatte seine Su-24 am Dienstag abgeschossen, weil diese angeblich den türkischen Luftraum verletzt hatte. Die Türken behaupten, der russische Jagdbomber sei innerhalb von fünf Minuten zehnmal gewarnt worden. Erst dann habe man eine Rakete abgeschossen. Als Beweis veröffentlichte das türkische Militär gestern eine Sprachaufnahme, auf der ein Funkspruch an die Su-24 zu hören sein soll.
Der Pilot widerspricht: «Tatsächlich gab es keine Warnung. Weder über Funk, noch haben wir eine Warnung gesehen. Also haben wir auch unseren Kurs nicht geändert.»
Gestern kündigte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew ein «System von Antworten» auf den «aggressiven Akt» an. Prompt zog die Lebensmittelaufsicht umgehend 800 Kilogramm türkische Produkte aus dem Verkauf zurück. Begründung: «wiederholte Verletzung russischer Normen durch türkische Hersteller».