Der VW-Konzern muss wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend, das US-Justizministerium habe Ermittlungen eingeleitet. Geprüft wird, ob Volkswagen in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Das Justizministerium und VW wollten sich zunächst nicht zu den Berichten äussern.
Sammelklage eingereicht
Nur Stunden nach der Verkündung der US-Umweltbehörde EPA und kalifornischer Behörden über die Ermittlungen landete die erste Sammelklage vor einem US-Gericht. Anwälte in Seattle wollen im Namen von hunderttausenden VW-Kunden eine Entschädigung.
Dem Unternehmen aus Wolfsburg drohen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden. In den USA hat Volkswagen inzwischen einen Verkaufsstopp für die betroffenen Modelle erlassen. VW-Chef Martin Winterkorn (68) hat sich gestern für den Abgas-Bschiss entschuldigt: «Wir werden alles daran setzen, das Vertrauen, das uns so viele Menschen schenken, vollständig wiederzugewinnen.»
Ob der Skandal auch die Schweiz betrifft, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Entsprechende Untersuchungen seien am Laufen, sagte ein Sprecher des VW-Importeurs Amag am Montag der Nachrichtenagentur sda.
Umweltschutzbehörde weitet Untersuchung aus
Die Umweltschutzbehörde EPA nimmt nach dem VW-Skandal auch Diesel-Fahrzeuge von anderen Autobauern unter die Lupe. Welche Hersteller betroffen sind, gab sie nicht bekannt.