Es soll der Tag der Entscheidungen werden: Heute Mittag gehen die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und der EU in die nächste Runde. Regierungspräsident Alexis Tsipras (40) und sein Finanzminister Yanis Varoufakis (54) müssen in Brüssel wieder einmal bei den Staats- und Regierungschefs der 18 anderen Staaten der Währungsunion antanzen. Es soll das letzte Mal sein.
Vor dem heutigen Krisengipfel sattelte Finanzminister Varoufakis vorsichtshalber schon mal um – aber nur auf dem Töff. Am Samstag hatte er noch auf deutsche Qualität gesetzt und war mit seiner BMW-Maschine am Regierungssitz in Athen vorgefahren. Gestern entschied sich Varoufakis gegen das Motorrad aus Bayern und brauste stattdessen mit einer japanischen Yamaha durch die Gegend.
Die Griechen scheinen an einer schnellen Lösung interessiert zu sein: Wie die Regierung in Athen bekannt gab, präsentierte Alexis Tsipras gestern der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Vorschläge für eine «endgültige Lösung» der Schuldenkrise.
Das wird auch höchste Zeit. Denn: Wie die deutsche «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichtet, können die Griechen ihren Rentnern und Staatsbediensteten bereits diesen Monat nicht mehr die vollen Renten und Löhne auszahlen.