Übernehmen ja, zahlen nein: So umschreibt der Chef der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), Christian Kern, sein Angebot. «Wir werden da einen Blick drauf werfen. Nur: Ich kenne die griechische Bahn ganz gut. Ich habe mit Verwunderung die Werte gesehen, die man glaubt, erlösen zu können», sagte Kern in einem heute Montag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Trend». «Sollten wir uns die griechische Bahn ernsthaft ansehen, würde ich völlig ausschliessen, einen positiven Kaufpreis zu bezahlen.»
Die Griechen sehen das etwas anders. Ihre Bahngesellschaft TrainOSE zählen sie zu den Aktivposten. Schon 2012 wollte der konservative Ministerpräsident Antonis Samaras 200 Mio Euro dafür.
Der Verkauf von Staatseigentum soll Griechenland in den kommenden Jahren bis zu 50 Mrd Euro einbringen. Laut den Vereinbarungen mit den Geldgebern sollen «wertvolle griechische Vermögenswerte» wie Häfen, Inseln, Flughäfen und eben die Bahn an einen unabhängigen Fonds übertragen werden. Dieser soll die Objekte dann zu Geld machen.
Ob am Ende allerdings 50 Mrd Euro zusammenkommen, ist fraglich. (rsn)