Eine Nonne im Ruhestand, die jahrelang als Direktorin einer katholischen Grundschule in Los Angeles arbeitete, hat zugegeben, während ihrer Amtszeit 835'000 Dollar aus der Schulkasse gestohlen zu haben. Mit dem Geld finanzierte sie sich Glücksspiel-Reisen und andere persönliche Ausgaben.
Jetzt muss sich Mary K.* (79) wegen Betrugs und Geldwäsche vor Gericht verantworten. Mary K. ist laut dem TV-Sender KTLA 5 bereit, sich schuldig zu bekennen und Busse zu tun. Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft drohen ihr im schlimmsten Fall 40 Jahre Gefängnis.
Berichte gefälscht, Beweise vernichtet
Mary K. war 28 Jahre lang Rektorin der St. James Catholic School in Torrance bei Los Angeles. Während 10 Jahren liess sie immer wieder Geld aus der Schulkasse in ihre eigene Tasche fliessen. Als Rektorin hatte die Nonne Zugriff auf Spendengelder sowie auf einbezahlte Schulgelder und Gebühren. Zudem kontrollierte sie unter anderem ein Sparkonto der Schule sowie ein Konto zur Erhaltung der Lebenshaltungskosten der an der Schule angestellten Nonnen.
Durch interne Überweisungen versuchte Mary K. ihre Spuren zu verwischen. Zudem fälschte sie schulinterne Berichte und wies Angestellte an, Finanzunterlagen während einer Aufsichtsprüfung der Schule zu verändern und zu zerstören, wie die Ermittler herausfanden.
Kirche wollte den Fall unter dem Deckel behalten
Die diebische Nonne flog bereits kurz nach ihrem Ausscheiden aus der Schule im Jahr 2018 bei einer internen Untersuchung auf. Doch die Kirchenoberen entschieden sich, keine Strafanzeige gegen sie und eine Komplizin einzureichen.
Schliesslich bekamen die Behörden trotzdem Luft von den zwielichtigen Vorgängen – und die Polizei, das FBI und die US-Steuerbehörden leiteten Ermittlungen ein. Am 1. Juli muss Mary K. zur Anklageerhebung vor Gericht erscheinen. (noo)
*Name der Redaktion bekannt