Todes-Flug LMI2933
Neue Bilder zeigen Ausmass der Katastrophe

In Kolumbien ist ein Flugzeug der bolivianischen Airline Lamia abgestürzt. An Bord der Maschine waren 81 Menschen, darunter der brasilianische Spitzenclub Chapacoense.
Publiziert: 29.11.2016 um 06:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:30 Uhr
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In Stücke gerissen: das Wrack von Todes-Flug LMI2933.
Foto: AP Photo/Luis Benavides

Südamerika steht unter Schock: Beim Absturz eines Flugzeugs mit der brasilianischen Fussballmannschaft Chapecoense an Bord sind in Kolumbien 75 Menschen ums Leben gekommen. Nur sechs Insassen überlebten.

Gemäss des Leiters der Polizei von Medellín, José Acevedo, wurden aus dem Wrack zunächst sechs Menschen lebend geborgen – eine Person starb aber auf dem Weg in ein Spital. Später wurde in den Trümmern aber noch ein weiterer Überlebender gefunden.

Auf dem Weg zum Final der Copa Sudamericana

Die Mannschaft des brasilianischen Erstligisten AF Chapecoense (Associação Chapecoense de Futebol) hätte am Mittwoch in Medellín das Hinspiel im Finale der Copa Sudamericana gegen Atlético Nacional austragen sollen.

Der Wettbewerb ist nach der Copa Libertadores der zweitwichtigste Clubwettbewerb in Südamerika, vergleichbar etwa mit der Europa League.

Das Flugzeug mit 81 Menschen an Bord stürzte im Nordwesten Kolumbiens ab. Nach einem Flug von São Paulo nach Santa Cruz in Bolivien war die Maschine dort in Richtung Medellín gestartet.

Probleme mit der Bordelektronik

Wie die Luftfahrtbehörde mitteilte, verunglückte der Flieger vom Typ Avro RJ85 der bolivianischen Gesellschaft Lamia am Berg El Gordo in der Nähe der Ortschaft La Unión. Bilder von der Absturzstelle zeigen ein total zerstörtes Wrack. Laut Augenzeugenberichten wurde der Rumpf des Flugzeugs in zwei Stücke gerissen.

Total zerstörtes Wrack: Die Suche nach Überlebenden gestaltet sich äusserst schwierig.
Foto: AP Photo/Luis Benavides

Bevor das vierstrahlige Flugzeug gestern gegen 22.00 Uhr (Ortszeit) vom Radar verschwunden sei, hätten die Piloten Probleme mit der Elektronik gemeldet, hiess es unter Berufung auf den Kontrollturm des Flughafens von Medellín.

Überlebende ins Spital eingeliefert

An Bord der Unglücksmaschine waren neun Besatzungsmitglieder sowie 72 Passagiere, darunter insgesamt 22 Fussballprofis. Zu den Geretteten gehören laut der örtlichen Zeitung «El Colombiano» Abwehrspieler Alan Luciano Ruschel (27) sowie der Journalist Rafael Henzel und die Stewardess Jimena Suarez.

Auf Bildern ist zu sehen, wie Ruschel auf einer Trage ins Spital San Juan de Dios in La Ceja gebracht wird. Er erlitt angeblich mehrere Knochenbrüche.

Fussballer Alan Ruschel wurde als erster Überlebender ins Spital eingeliefert.
Foto: EPA/LUIS EDUARDO NORIEGA A.

Laut dem brasilianischen Portal «Globo» und der kolumbianischen Seite «Mi Oriente» konnten überdies die beiden Torhüter der Mannschaft, Marcos Danilo Padilha (31) und Jakson Follmann (24), und später auch der Abwehrspieler Hélio Hermito Zampier Neto (31) lebend geborgen werden.

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«Ein trauriger Tag für den Fussball»

Polizisten seien als Erste zu der schwer zugänglichen Unglücksstelle gelangt, teilte die Luftfahrtbehörde mit. Die Gegend sei wegen Nebels nur auf dem Landweg zu erreichen, nicht aus der Luft.

Der südamerikanische Fussballverband Conmebol sagte das Copa-Finale nach dem Unglück ab. «Es ist ein trauriger Tag für den Fussball», sagte der Präsident des kolumbianischen Vereins Atlético Nacional, Juan Carlos de la Cuesta.

Auf dem Twitter-Account des Clubs hiess es: «Nacional bedauert das Unglück zutiefst, solidarisiert sich mit Chapecoense und wartet auf Informationen der Behörden.»

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Zahlreiche andere Mannschaften aus der ganzen Welt bekundeten ebenfalls ihre Anteilnahme. Der F.C. Barcelona etwa hielt vor dem Training eine Schweigeminute. Auf Twitter wurden Trauerschleifen veröffentlicht, die das Wappen des Clubs umgeben. (gr/SDA)

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