«Das ist die jüngste und grösste Aktion zum Abzug von Zivilisten aus Ost-Aleppo», sagte Lawrow beim Aussenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Hamburg. Die Menschen müssten einen Weg von etwa fünf Kilometern aus der umkämpften Stadt zurücklegen.
Trotz der von Lawrow verkündeten Waffenruhe gingen die Kämpfe in Aleppo Aktivisten zufolge weiter. Es gebe noch immer Gefechte zwischen Regimekräften und oppositionellen Milizen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstagabend. Auch Einwohner der Rebellengebiete in Ost-Aleppo berichteten von Artilleriebeschuss und Jets am Himmel.
Ein Sprecher der Rebellenmiliz Nur al-Din al-Sinki erklärte, das Regime und Russland versuchten die Nachricht von einer Waffenruhe zu verbreiten. Tatsächlich gebe es weiterhin Angriffe aus der Luft und mit Artillerie.
Nach Angaben der Agentur Interfax kündigte der russische Aussenminister Sergej Lawrow zudem ein Treffen russischer und amerikanischer Experten für Samstag in Genf an. Sie sollten ein Abkommen mit einer Lösung für Ost-Aleppo fertigstellen.
Für Lawrow bestand diese Lösung darin, dass alle Regimegegner die Stadt verlassen und ebenso die Zivilisten, die das wünschten. Der Minister hatte am Rande der OSZE-Konferenz am Mittwoch und Donnerstag auch mit seinem US-Kollegen John Kerry gesprochen. (SDA)