Mit über fünf Millionen Besuchern im Jahr zählt der Europa-Park in Rust zu den 25 grössten Themenparks der Welt. Doch dort arbeiten wollen offensichtlich nur wenige. Über 700 neue Stellen muss der grösste Arbeitgeber im Südbezirk für die nächste Sommersaison besetzen – und sitzt wie auf heissen Kohlen. Denn das Unternehmen hat grosse Mühe, Fachkräfte zu finden. Selbst ungelerntes Personal steht nicht gerade Schlange.
Allein die neuen Projekte schaffen über 550 neue Arbeitsstellen. Das Hotel Kronasar mit einer Kapazität von 1300 Gästen wird Mitte Mai 2019 eröffnet. Dort fehlen noch 250 Mitarbeiter im Room-Service und in der Gastronomie. Im Herbst folgt die gigantische Wasserwelt «Rulantica» auf einem Areal von stolzen 450'000 Quadratmetern (BLICK berichtete). Für die neue Attraktion sucht der Park noch 300 Mitarbeiter.
Büro in der Slowakei eröffnet
«Allein mit Arbeitskräften aus der Region können wir unseren Bedarf inzwischen nicht mehr decken. Deshalb erweitern wir schon einige Jahre den Raum, in dem wir Arbeitskräfte akquirieren», erklärt Mathias Kirch, Personalchef im Europa-Park, der «Badischen Zeitung».
Bewerbertage im eigenen Haus, die der Europa-Park seit sechs Jahren durchführt, und sogenannte Recruiting-Touren durch Deutschland fallen jedoch eher mau aus. Jetzt schielt der deutsche Freizeitpark sogar in Richtung Ost-Europa. Er sucht Personal bei bulgarischen und ungarischen Agenturen, hat vor einem halben Jahr in der Nordslowakei eigens ein Büro eingerichtet. Man wolle mit dortigen Hotelfachschulen zusammenarbeiten.
Nach Brand ein neues brenzliges Problem
Am 26. Mai 2018 gingen Feuerrohre des Fahrgeschäfts «Fjord-Rafting» in Flammen auf. Beim verheerenden Brand wurden grosse Teile des holländischen und skandinavischen Themenbereichs mitsamt der beliebten Bahn «Piraten in Batavia» völlig zerstört.
Als das Feuer ausbrach, befanden sich bis zu 25'000 Besucher in dem Park. Die Anlage wurde nach Ausbruch des Brands geräumt. Über 500 Feuerwehrmänner waren damals im Einsatz (BLICK berichtete). Der Schaden geht in die Millionen. Zur nächsten Sommersaison hat der Europa-Park nun ein neues brenzliges Problem: Personalmangel.